#141 -Gleichberechtigung - Jungs von heute sind die Männer von morgen (im Gespräch mit Anne Dittmann)
Shownotes
💡 Themen der Folge
- Warum das alte Bild vom „starken Mann“ Jungen schadet
- Wie wir emotionale Resilienz bei Jungen fördern können
- „Mütter dürfen Vorbilder sein“ – warum Bindung kein Geschlecht kennt
- Wie du mit deinem Sohn über Medien, Männlichkeit & Selbstwert sprechen kannst
- Warum Beschämung keine Verbindung schafft Und: Wie Eltern ruhig bleiben können, wenn alte Rollenbilder triggern
Takeaways für Eltern
- Weichheit ist kein Gegenteil von Stärke. Sie ist die Basis für echte Beziehung und Selbstsicherheit.
- Vorbilder haben kein Geschlecht.
- Haltung und Bindung sind wichtiger als Rollenbilder.
- Beschäme nie, wenn du erreichen willst.
- Verbindung bleibt das Ziel – auch in schwierigen Momenten.
- Sprich über Gefühle, auch wenn’s ungewohnt ist.
- Jungen brauchen Sprache für das, was in ihnen passiert.
- Erlaube Nähe.
- Körperkontakt, Blickkontakt, kleine Gesten – sie nähren Sicherheit.
✨ „Wenn wir wollen, dass Jungen später empathische Männer werden, müssen sie heute erleben dürfen, dass Fürsorge und Gefühle dazugehören.“✨
Über Anne Dittmann Anne Dittmann ist Bestseller-Autorin, Speakerin und Journalistin. Mit klarer Sprache, fundiertem Wissen und einer großen Portion Herz setzt sie sich für Gleichwertigkeit, Fürsorge und faire Chancen für Jungen und Mädchen ein
🔗 Website: https://annedittmann.de 📸 Instagram: @anne_dittmann 📖 Buch: Jungs von heute, Männer von morgen (Spiegel-Bestseller)
❤️ Mein Buch & Einladung Mein Buch „Starke Gefühle, starker Halt – Selbstregulation für dich und dein Kind“ ist jetzt erschienen! Ich freue mich riesig über deine Rückmeldungen und Rezensionen – sie helfen, das Buch weiter in die Welt zu tragen. Und: **Am 15.–16. November **findet in Hannover das Familienforum Voneinander Lernen statt – mit tollen Speaker:innen, Workshops (auch für Kinder!) und Themen rund um Emotionen, Demokratie und Medien. Ich freue mich, dich dort live zu sehen!
⭐ Unterstütze den Podcast Wenn dir die Folge gefallen hat bewerte „Chaos, Herz & Wachstum“ mit 5 Sternen auf deiner Lieblingsplattform und teile sie mit anderen Eltern, die das Thema berühren könnte. Danke fürs Zuhören, fürs Mitfühlen und fürs Mitgestalten einer neuen, stärkeren und weicheren Generation. 💛
✨ Folge mir & bleib verbunden
- 📸 Instagram: @kiran.deuretzbacher
- 🌐 Website: www.bindung-beziehung.de
📞 Buche dir jetzt ein Kennlerngespräch mit mir 📞
💬 Coaching & Begleitung
👨👩👧 Familiencoaching Online – Begleitung für dich und deine Familie: ➡️ bindung-beziehung.de/familiencoaching-online
🎓 SOS-Coaching „Schule ohne Stress“ – für einen gelasseneren Schulalltag: ➡️ bindung-beziehung.de/sos-coaching-schule-ohne-stress
📚 Bücher & Kurse zum Lesen & hören 👂
📖 Konflikte nutzen statt vermeiden – Starke Bindung statt Machtkämpfe: ➡️ bindung-beziehung.de/buch-konflikte-nutzen
(Vorbestellung) Starke Gefühle, starker Halt - Selbstregulation für dein Kind und dich ➡️ https://bindung-beziehung.de/buch-starker-halt/
🎧 Online-Audiokurs„Beziehungsbooster“ – für mehr Verbindung im Familienalltag:
➡️ bindung-beziehung.de/online-audiokurs-beziehungsbooster
💌 Tipp: Trag dich in meinen Newsletter ein, um wöchentliche Bestärkungsbriefe mit Impulsen für deinen bindungsorientierten Familienalltag zu erhalten.
⚓️ Ich bin dein Anker und Leuchtturm – mit Herz, Expertise und einer Prise Humor, wenn es wieder mal wild wird. Deine Kiran
Transkript anzeigen
00:00:00: Die Jungs von heute sind die Männer von morgen.
00:00:04: Ich begleite auch Jungs ins Leben und diese Frage beschäftigt mich tatsächlich sehr.
00:00:10: Als ich dann aufruhr, dass Anne Dittmann ein Buch dazu schreibt, war ich gleich Feuer und Flamme.
00:00:15: Anne Dittmann ist besteller Autorin und Speakerin und auch Mutter eines Sohnes.
00:00:21: Ich mag ihren Ansatz sehr, dass es auch bei unseren Söhnen um die Weichheit statt um die Härte geht.
00:00:27: Und ich bin noch ganz beseelt.
00:00:30: Ich bekomme so wundervolle Nachrichten und Rückmeldungen von euch zu meinem Buch, was ja gerade frisch rausgekommen ist.
00:00:38: Starke Gefühle, starke Halt, Selbstregulation für dein Kind und ich.
00:00:43: Ich habe einen wundervollen Buchgeburtstag gefeiert mit lieben Menschen und eure Rückmeldungen.
00:00:50: Danke.
00:00:51: Ich danke euch sehr.
00:00:52: Ich freue mich von Herzen, wenn du diese Rückmeldung auch In Bewertungsportale, sozusagen, packst gerne bei Amazon oder anderen Stellen, denn eure Rezessionen zeigen einfach anderen Menschen, was sie erwarten können und helfen meinem Buch einfach sehr, dass dieses Buch noch weiter in die Welt darf.
00:01:11: Und ich freue mich sehr, wenn du auch meinen Podcast eine fünf-Sterne-Bewertung darlässt.
00:01:16: Auch das hilft mir und hilft anderen Leuten, diesen Podcast zu finden.
00:01:20: Und ich mag dich von Herzen zu unserem Familienforum Voneinander Lernen einladen.
00:01:26: Am fünfzehnten und sechzehnten November findet das zweite Familienforum hier in Hannover statt.
00:01:32: Es geht um Emotionen, Demokratie und Medien.
00:01:36: Und es ist ein ganz kleiner Preis, ein Großteil der Angebote sogar kostenfrei mit Angeboten für die Kinder, Workshops und Vorträge und und und.
00:01:48: Und es kommen so tolle Speakerinnen wie Susanne Mirau, Daniel vom Wunschkind.
00:01:53: Ich werde über mein Buch sprechen, aber wir haben auch Leute aus der Uni.
00:01:56: Also es ist ganz vielfältig.
00:01:59: Fünftzehnte bis sechzehnte November.
00:02:02: Ich freue mich, dich live und in Farbe zu sehen.
00:02:04: Und ich schwelge immer noch in Erinnerung, das letzte Jahr war so wundervoll und noch so viel besser, wie ich es mir nur erhofft und erwünscht hatte.
00:02:13: Also bin ich schon ganz gespannt, wie es dieses Jahr wird und dieses Jahr gerne mit dir.
00:02:18: Willkommen
00:02:19: bei meinem Podcast Chaos, Herz und Wachstum.
00:02:23: Dem Familienpodcast rund um die Schulzeit.
00:02:26: Mein Name ist Kieren.
00:02:27: Ich bin Ergotherapeutin, Familienberaterin, ADHS-Trainerin, Embodiment Coaching und vor allem Mensch und Mama von drei Kindern.
00:02:36: Mit meinem Podcast und meinen Beratungen bin ich dein Anker für stürmische Zeiten und Leuchtturm um dein Kind und auch dich.
00:02:46: Bindungsstart durch die Wackelzahn-Probertät und die Schulzeit zu begleiten.
00:02:50: Gerade auch wenn Eure Devergents bei euch in der Familie eine Rolle spielt.
00:02:54: Schön,
00:02:54: dass du da
00:02:55: bist.
00:02:56: Liebe
00:02:56: Anne, ich freue mich total, dass du da bist.
00:02:59: Und dein Buch, das habe ich sehnlichst erwartet.
00:03:01: Jungs von heute, Männer von morgen.
00:03:03: Ich begleite gerade zwei Jungs durch die Pubertät.
00:03:06: Danke dir für die Einladung und uiuiuiuiui.
00:03:10: Ja.
00:03:11: Ja,
00:03:11: es macht eigentlich Spaß und ja, Gleichberechtigung ist mir total wichtig.
00:03:15: Daher habe ich das Buch sehr erwartet und ich bin auch nicht enttäuscht worden.
00:03:19: Und, genau, Kratulation ist es ja auch ein Spiegel-Bestseller geworden.
00:03:23: Ja, danke schön.
00:03:24: Das freut mich.
00:03:25: Also.
00:03:26: überhaupt, aber auch, dass dieses Thema so irgendwie da ist.
00:03:29: Und es ist ganz lustig.
00:03:31: Dein Buch liegt die letzten Tage halt hier so rum.
00:03:33: Ich habe es durchgelesen.
00:03:35: Und gestern fragt mich dann ein Kind so, da lege doch so ein Buch rum.
00:03:40: Und ob ich das gekauft hätte für die und ich so, da ist ja ein Podcastgespräch.
00:03:45: Und das Kind hatte dann schon ein bisschen rumgegoogelt und hatte ein bisschen Sorge, dass es dann von mir zum Feministen erzogen wird.
00:03:52: Das war...
00:03:53: dem vorwartierenden
00:03:54: Kind.
00:03:56: Wir führten dann Gespräche und es ist einverstanden, dass ich dieses Buch lesen darf.
00:04:02: Aber ich würde vielleicht auch an dich irgendwie, und das war eben bei den Gesprächen mit meinem Kind auch so, warum macht es Sinn oder warum ist es so wichtig, dass wir mit den Jungs von heute vielleicht anders machen als mit den Generationen vor uns, wo es Härte,
00:04:18: Kraft,
00:04:19: Versorgung stark sein im Mittelpunkt stand.
00:04:23: Und ja, vielleicht die erste Punkt, vielleicht ist es für die Frauen und Mädchen wichtig,
00:04:28: aber
00:04:29: warum ist es auch für die Jungs?
00:04:31: und die Männer wichtig.
00:04:32: Ja, genau so ein Gespräch würde ich dann auch mit dem Sohn führen.
00:04:35: Also erstens dieses, hey, naja, findest du es nicht auch gerecht, wenn alle Menschen gleichwertig behandelt werden?
00:04:44: Also wenn wir wirklich so auf diesem Grundsatz in der Gesellschaft aufbauen, so, jeder Mensch ist gleich viel wert.
00:04:50: Und wenn du das nicht gerecht findest, warum eigentlich nicht?
00:04:54: Und dann kann man natürlich, aber ich finde, das ist immer so ein bisschen blöd, wenn man sagt, na ja, das Wichtigste ist erst mal, dass sie verstehen, es ist für sie selber auch gut.
00:05:02: Ich glaube, unsere Kinder, also da trauen wir denen zu wenig zu.
00:05:06: Ich glaube, dass sie schön auch in einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben.
00:05:11: Ja, Entschuldigung, ich bin hier mitten in Berlin, man hört auch die Feuerwehr, in einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben und auch wollen das.
00:05:18: alle Menschen gleichwertig behandelt werden.
00:05:20: Also Dienstgerechtigkeit schon auch ein wichtiges Thema.
00:05:22: Aber natürlich kann man dann auch dahin gehen und sagen, naja, wie ist es denn für dich?
00:05:28: Männer, da gibt es so Normen und da wird gesagt, die müssen halt stark sein, die müssen auch die Familie ernähren.
00:05:36: Findest du das auch für dich als jung und späteren Mann gerecht?
00:05:40: Und dann kann man sie natürlich auch mal konfrontieren mit so Gesundheitsthemen zum Beispiel.
00:05:46: Also, dass man mal sagen kann, hey, wusstest du eigentlich, dass Männer früher sterben, wusstest du eigentlich, dass Männer dreimal so häufig Suizid begehen.
00:05:55: Als Frauen wusstest du, dass sie häufiger auch an Unfällen sterben, dass sie risikoreicher leben.
00:06:02: Also es gibt ja da ganz, ganz viele Statistiken zu Männern, um sie ihrem Wohl befinden.
00:06:07: Und ich glaube, es ist schon auch wichtig für Jungs zu verstehen.
00:06:11: Ah ja, stimmt also, gerade so ein Teenager kann ja hat ja da schon feine Antennen für und kann ja auch so Dynamiken quasi analysieren.
00:06:20: Ich habe zum Beispiel meine Umfrage gemacht auf Instagram und die Frage gestellt, also die sollten die Eltern an ihre Söhne weitergeben.
00:06:29: Und ich habe die Frage gestellt, was wäre der Vorteil daran, ein Mädchen zu sein?
00:06:35: Und da gab es ganz, ganz viele Antworten, die so in die Richtung gehen.
00:06:39: Ja, ich könnte einfach tragen, was ich will, auch Rosa und ich würde nicht blöd angemacht werden.
00:06:44: Aber ganz viele, und das fand ich auch auffällig, haben gesagt, ich würde in der Schule nicht mehr benachteiligt werden.
00:06:51: Also ganz viele Jungen fühlen sich in der Schule nicht gesehen und haben das Gefühl, so Mädchen werden lieber auch gehabt und bevorzugt.
00:07:01: Und das kann ich nur bestätigen aus dem, was ich aus der Forschung herausgefunden habe, dass tatsächlich jungen den Nachteil haben.
00:07:11: Generell eine geringere Resilienz.
00:07:14: Das zeigt die Resilienzforschung.
00:07:15: Aber was ist Resilienz?
00:07:17: Also das ist auch ganz, ganz vielfältig.
00:07:19: Also es geht ja darum, wie können wir Krisen überstehen?
00:07:22: Und es gibt ja ganz vielfältige Aspekte, wie man im Leben Krisen haben kann.
00:07:26: Es gibt auch eine Resilienz in dem Schulkontext.
00:07:30: Also wir sehen zum Beispiel auch das Jungen häufiger als Mädchen ohne Schulabschluss aus der Schule.
00:07:37: ausscheiden.
00:07:38: Und das ist ein Problem.
00:07:39: Und das hat eben auch Ursprünge in der Männlichkeitsnormen.
00:07:45: Absolut, ja.
00:07:46: Das ist super spannend.
00:07:47: Auch hier, gerade so im Grundschuljahr, die Grundschuleltern und ich begleite ganz viel Grundschuleltern.
00:07:52: Und genau da ist es ja ganz oft, was du auch so im Buch beschreibst.
00:07:56: Wir den Jungen sehr schnell das Testosteron andichten und da ja sie anders schon von früh begleiten.
00:08:05: Was?
00:08:06: Was glaubst du denn, brauchen die Männer von morgen?
00:08:10: Ganz, ganz viele verschiedene Sachen und wir müssen, also ich glaube, es gibt da kein Patentrezept für jeden Jungen, den ich jetzt irgendwie den Eltern an die Hand geben kann.
00:08:20: Also ich glaube, wenn ich schon eins formulieren müsste, dann wäre das so was wie... Wir müssen ihnen auch eine Verletzlichkeit und eine Fürsorge, ein Fürsorgebedürfnis zusprechen und zugestehen.
00:08:36: Und ich glaube, das ist so der Kern des Ganzen, dass wir einen Bild von einem Mann haben, bei dem wir immer annehmen, ach der ist stark, ach der steckt das weg, ach der will jetzt einfach nur seine Ruhe und ist deswegen im Zimmer, obwohl er eigentlich vielleicht mit ihm am Reden möchte, aber nicht so gut formulieren kann, dass er Hilfe braucht, weil er das nicht gelernt hat.
00:08:57: Junge und als Heranwachsener Mann.
00:08:59: Und wir unterstellen immer so, naja, die brauchen Action, die müssen raus.
00:09:03: Ach, die werden, oh Gott, die werden uns das Haus abreißen, wenn wir die jetzt mal eine Stunde allein lassen.
00:09:08: Achtet malen, das ist nichts für den.
00:09:10: Ach, der braucht jetzt keine Umarmung mehr, der ist schon groß.
00:09:13: Also wir unterstellen da ständig oder auch, was ich gesagt habe, das Fürsorgebedürfnis.
00:09:18: Da gibt es zum Beispiel auch Anonysen.
00:09:20: Es gibt so eine App, eine amerikanische, mit der können Eltern.
00:09:24: Haushaltstätigkeiten auflisten und die Kinder suchen sich diese aus und dafür werden sie bezahlt können, quasi ihr Taschengeld aufstocken.
00:09:35: Diese App, dieses Unternehmen, das hat eine Analyse dazu gemacht, wie quasi Jungs bezahlt werden und wie Mädchen bezahlt werden.
00:09:42: Und da kam nicht nur raus, dass es schon im Kindesalter einen Gender Pay Gap gibt und Jungen sehr viel mehr bezahlt werden, sondern auch, dass sie vor allem für Selbstfühlsorgetätigkeiten bezahlt werden.
00:09:55: Wo er ist duschen gegangen, jetzt kriegt er einen Euro, oder er hat sich die Zähne geputzt und Mädchen werden eher für Fühlsorgetätigkeiten.
00:10:03: quasi bezahlt.
00:10:05: Also auch da, wir sind schon froh und klatschen in die Hände, wenn unsere Söhne sich nur um sich selber kümmern, während wir bei Mädchen erwarten, dass sie sich auch um andere kümmern.
00:10:16: Und das müssten wir quasi ändern.
00:10:18: Also unsere Söhne brauchen Eltern die andere Erwartungen an sie stellen und vor allem im Kontext von Führsorgepraktiken.
00:10:28: Ja, finde ich total spannend in beide Richtungen.
00:10:30: Also genau.
00:10:32: Ich kann
00:10:32: sagen, mir wird gerade Reis gekocht von einem männlichen Kind.
00:10:36: Genau, also dass die Anforderungen und aber gleichzeitig, und das finde ich ehrlich gesagt total entlastend als Mama, auch diese Botschaft aus deinem Buch.
00:10:46: Wir müssen eigentlich nicht härter mit unseren Jungs sein.
00:10:49: Klar, wir dürfen in manche Dinge mehr zumuten, aber wir dürfen auch weicher sein.
00:10:54: Dass wir sie eben in dieser Fürsorge, in ihren Gefühlen, in dieser Begleitung, ich nicht achten muss, jetzt stelle ich nicht so an.
00:11:01: Kümmer dich da irgendwie so, sondern ja.
00:11:04: die mindestens genau so diese Fürsorge brauchen auf der emotionalen Ebene.
00:11:10: Und irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass Jungs sogar mehr Körperkontakt brauchen als Mädchen, gerade so in der Wackelzahnzeit.
00:11:19: Und die nicht mehr so viel kriegen, aber sie eigentlich mehr brauchen wie Mädchen, um sich so angenommen zu fühlen.
00:11:25: Und das finde ich so auch kleine Punkte, die ich wirklich auch versuche, um Alltag wirklich aktiv.
00:11:32: zu nutzen, irgendwie so.
00:11:34: Die kommen vielleicht nicht mehr ganz den Impuls, aber es kostet mich nicht viel.
00:11:37: Es ist so ein bisschen eine Entscheidung, einfach auch Körperkontakt zu nutzen anzubieten, vielleicht manchmal die zwei Schritte vorzugehen und anfassen irgendwie solche Sachen.
00:11:48: Ja, jetzt aber auch gerade, wenn wir so die Dynamik zu Hause verändern wollen, dann müssen wir erst mal einen Raum schaffen, in dem die Jungen das Gefühl haben, Ah, ich darf mich also auch so zeigen.
00:12:01: Ich darf auch diese Seiten angezeigen.
00:12:03: Also auch diese verletzlichen, diese Kuschelbedürftigen.
00:12:06: Und wenn ich auch küsse möchte oder mal irgendwie reden oder so, ich glaube, dass der Arzteschritt wirklich von uns aus gehen muss, dass wir Räume schaffen und ihnen zu verstehen gehen und Signale senden, dass sie so sein dürfen, dass sie sich so zeigen dürfen.
00:12:22: Ja, absolut.
00:12:23: Und das wäre auch noch super, super toll, wenn dein Buch gefällt.
00:12:26: Wir sprechen uns immer, ja, unseren Jungs fehlen die männlichen Vorbilder.
00:12:30: Dann räumst du ein bisschen mit auf.
00:12:32: Ja, ganz unbedingt.
00:12:33: Und das ist auch eigentlich überhaupt nichts Neues, aber doch leider schon.
00:12:37: Stelle ich fest und es trifft auch auf ganz viel Gegenwind.
00:12:42: Also irgendwie haben wir uns so festgefahren, dass wir immer sagen, Jungs brauchen männliche Vorbilder und wir rufen so seit seit vierzig Jahren nach neuen männlichen modernen Vorbildern.
00:12:52: Und ich habe mich dann gefragt so, Also irgendwie fühle ich das nicht so ganz.
00:12:56: Ich bin ja auch getrennt von Papa in meines Kindes, auch schon, der war so ein ein Jahr alt.
00:13:01: Das heißt, also nun, jetzt ist er zehn.
00:13:03: Das heißt, er ist die meiste Zeit auch bei mir aufgewachsen.
00:13:05: Wir sind so zu zweit, haben wir immer gewohnt.
00:13:08: Und ich habe mich definitiv immer als Vorbild für ihn empfunden.
00:13:13: hat dann das Gefühl, so hä, warum wird denn immer nach männlichen Vorbildern gerufen, das passt für uns überhaupt nicht.
00:13:19: Und wenn dann so auf die Suche gegangen, habe ich gefragt, woran liegt das?
00:13:23: Und hat dann gesehen, dass es letztendlich so Ursprünger hat bei Sigmund Freud, bei dem Psychoanalytiker, ganz bekannt, ganz populär.
00:13:30: Und der hat ja diese Ölipuss-Sager genutzt.
00:13:34: Also eine griechische Sage, um sein Ödipus-Komplex, um sein pathologisches Bild.
00:13:40: beziehungsweise war das das erste Konzept, das so darstellen sollte, wie sich ein Junge zum Mann entwickelt, wie sich seine Männlichkeit quasi ausbildet.
00:13:49: Und er hat dann da gesagt, naja, also die Ödipus-Sage, die erzählt ja von Ödipus, der ohne Mama und Papa aufgewachsen ist.
00:13:59: Ohne zu wissen, dass es sich um seine Eltern handelt, verliebt er sich dann in seine Mutter und bringt seinen Vater um.
00:14:06: Und dann kommt das Ganze raus, dass er seine Mutter ist und er seinen Vater umgebracht hat.
00:14:11: Und dann ländet er sich quasi selbst, sticht sich selbst die Augen aus und seine Mutter bringt sich selber um.
00:14:18: Also, sorry, meine Katze wühlt jetzt hier gerade an einem Karton.
00:14:25: Das heißt quasi, er hat diese Ödipuss-Sage benutzt, um herauszustellen, hey, wenn ein Junge seine Mutter liet und nicht davon wegkommt und seinen Vater als Konkurrent betrachtet, dann entsteht Unheil.
00:14:40: Das heißt, das ist so das pathologische Bild davon.
00:14:44: Und er sagt, diesen Ödipuss-Komplex muss man überwinden.
00:14:48: Jeder Junge muss den überwinden.
00:14:49: Das heißt, sich von der Mutter entleben und sich... nicht mehr in Konkurrenz zum Vater zu stellen, sondern sich mit ihm zu identifizieren.
00:14:57: Das ist der gute Weg, den alle Jungen gehen sollen.
00:15:01: Ja, es ist einfach nur ein Blödsinn.
00:15:02: Entschuldigung.
00:15:03: Es
00:15:04: ist tatsächlich wissenschaftlich gar nicht belegt, aber es ist so eine tolle Story, dass sich das halt einfach gehalten hat.
00:15:10: Und wir Menschen lieben hier tolle Stories.
00:15:12: Ja,
00:15:13: also da gibt es auch noch ganz drumherum die Mädchen, die den Penis neilt haben.
00:15:17: Und deswegen, also das sind wirklich Harnbüchene.
00:15:21: Das ist super
00:15:22: gut, das ist alles ganz weit weg von wissenschaftlichen Belegen.
00:15:28: Und man hat mittlerweile, also schon in andere Theorien herausgestellt, gesagt, dass das letztendlich die Kinder eben mitkriegen, dass es gesellschaftliche Dynamiken gibt, dass jungen merken, ah, Weiblichkeit ist irgendwie, also meine Mutter ist meinem Vater untergestellt und die Kinder wollen selbst wirksam werden.
00:15:47: Entsprechend lehnen jungen irgendwann auch Weiblichkeit ab.
00:15:50: Gleichzeitig, das war eine Theorie von Nancy Shudder, eine US-Schicheranalytikerin, hat sie gesagt, Mütter eben auch, weil sie Angst haben, dass ihr Sohn ein Muttersönchen wird.
00:16:01: Das darf nicht passieren mit unseren Söhnen.
00:16:03: Das ist so ganz, ganz schlimm behaftet bei uns.
00:16:06: Und deswegen, wenn der Sohn irgendwann so männliche Züge erste bekommt, mit acht, neun, zehn, elf, zwölf Jahren, dann fangen die Mütter an, sie ein bisschen wegzustoßen und zu sagen, hier jetzt geh mal bitte in die männliche Sphäre, ja, guck doch mal, was der Papa in der Garage macht.
00:16:22: Ein Küschen zum Schlafen gehen.
00:16:24: Ach komm, du bist doch schon groß.
00:16:25: Die versuchen, die so ein bisschen wegzustoßen.
00:16:27: Und das ist eine ganz tiefe, auch emotionale Verletzung für unsere Söhne.
00:16:32: Und ich glaube, die verstehen auch gar nicht, was geht denn hier ab.
00:16:35: Und ja, müssen sich dann auch irgendwie am Vater orientieren und sich von der Mutter ein Stück weit abkoppeln, also bindungstationisch.
00:16:42: Und das brauchen wir aber gar nicht tun, weil es gibt ja gar keine wissenschaftliche Grundlage dafür, dass wir das tun.
00:16:49: Und deswegen sage ich, hey.
00:16:51: Wir Mütter können auf jeden Fall Vorbilder sein.
00:16:53: Ich habe da auch mit Kindheitspädagoginnen und Psychotherapeutinnen gesprochen.
00:16:58: Und die gesagt haben, also für Vorbilder gibt es eigentlich überhaupt gar kein Geschlecht.
00:17:01: Und die sehen sogar, dass die Mütter ihre Söhne sehr positiv trägen, gerade die jüngeren Söhne, die so eine Psychotherapie kommen und wirklich schon anbindungsfertig am therapeutischen Setting sind.
00:17:14: Also die anköpflungsfähig, wie ich sage, die halt wirklich schon über ihre Gefühle sprechen können und sie auch schon differenzieren können, während die Puma Generation so erstmal das Gefühl ABC lernen muss.
00:17:25: Das heißt, die Mütter haben tatsächlich ganz tolle, ja, prägen ihre Söhne auf ganz positive Art und Weise und haben absolut das gleiche Recht, sich als Vorbild anzubieten für ihre Söhne wie Väter.
00:17:39: finde ich total wichtig und gut, dass jeder, also die Väter können das sozusagen machen und ihren Weg da finden und wir Mütter genauso.
00:17:48: Und ja, dieser Rahmen zwischen Wurzeln und Flügel, die Bindung und gerade in der Wackelzahnzeit, klar darf man den auch was zutrauen und zumuten, aber das können wir Mütter ganz genauso wie die Väter irgendwie so und wir beide diese Wurzeln und über die Gefühle sprechen und Worte dafür finden.
00:18:05: Und es heißt nicht, dass die Mütter jetzt schon wieder in die Leistung gezogen werden müssen, sondern es geht einfach nur darum, Mütter zu entlasten, weil ich immer wieder gehört habe, Mist, ich kenne überhaupt da keinen modernen Mann.
00:18:18: Ich habe jetzt Angst, dass mein Sohn, dass das aus dem irgendwie so ein End-to-Take-Verschnitt wird, weil ich sehe einen Moment in meiner Umgebung, die ihn so in diese Richtung prägen.
00:18:28: Und da sage ich, ja, nicht schlimm, dann sei selbst das Vorbild.
00:18:31: Also es geht wirklich rein um eine Entlastung und nicht schon wieder darum, dass nur die Mütter alles irgendwie können oder so.
00:18:37: Danke, gut, dass du das noch mal sagst, weil das passiert ja auch sehr schnell in unserer Gesellschaft.
00:18:46: Du hast
00:18:46: noch mal eine Überleitung gemacht zu einem netten Herrn oder ich würde.
00:18:50: aus dem Beratungskontext kennen ich das sehr viel.
00:18:54: Social Media, TikTok, Instagram.
00:18:57: Ich war gerade auch noch mal bei einem Hot-Abschiedsfest.
00:19:00: Ganz schnell tauchen da die Bilder von toxischer Männlichkeit auf.
00:19:05: Schnell, die Kinder gucken nach Sport und wupps die wupps.
00:19:10: Wie können wir Eltern damit umgehen?
00:19:13: Alles verbieten, alles erlauben mit dem Handy.
00:19:17: Naja, das Handy ist ja nochmal so eine eigene Sache für sich.
00:19:20: Also da müssen wir, glaube ich, schon auf das Alter achten.
00:19:24: Und ich finde es nicht gut, wenn ein neunjähriger jetzt dann immer schon auf TikTok rumhockt, weil wir wissen, dass das Auswirkungen hat, auch die, dass sich.
00:19:32: Genau, das braucht nicht mal das.
00:19:35: Also ich kriege das immer mehr in den Beratungen mit, dass die jüngeren Kinder, also im Grundschulalter, die die Worte damit Sigma Boy und sowas zu Hause fleißig nutzen, bevor sie das Handy haben, weil es im Hort und in dem Umfeld schon die Kreise macht.
00:19:49: Was machen wir, wenn das zu uns und zu uns überkommt?
00:19:53: Also wir können unseren Söhnen nicht verbieten, in den Hort zu gehen oder soziale Panplakte zu haben.
00:19:59: Ich glaube, das liegt so auf der Hand.
00:20:02: Verbote wären, glaube ich, für immer die absolut letzte Wahl.
00:20:08: Also, wenn mein Sohn jetzt mit acht oder neun kommen würde und sagen würde, hier, ich würde ein Betrauen hängen und möchte auf TikTok, dann wäre das, glaube ich, meine erste Wahl zu sagen, nee, ist noch nicht.
00:20:18: Aber so im ganz normalen Alltag macht das natürlich keinen Sinn, wenn wir dann irgendwie ständig über Verbote sprechen.
00:20:25: Ich glaube, sinnvoll ist es, wenn wir unseren Söhnen auch zutrauen, dass sie sich eine kompetente Meinung bilden können.
00:20:32: Also ich habe sogar im Gegenteil, doch ich habe vielleicht in den ersten Jahren, habe ich vielleicht immer gedacht, oh Gott, hat das mein Sohn jetzt gerade gehört und ich habe so eine Haltung gehabt von Abschirmen, die Sachen weghalten von ihm, so eine Krankheit, an die er sich nicht anstecken soll.
00:20:48: Aber ich meine, selbst in der Medizin sagt man ja, es ist ganz gut, wenn wir so an die Körper ausbilden.
00:20:55: Das heißt, wir müssen mit den Dingen in Berührung kommen und auch unsere Söhne müssen mit solchen Narrativen, glaube ich.
00:21:01: auch früh in Durung kommen.
00:21:03: Und wir können aber, also die Chance liegt daran, mit darin, mit ihnen einen kritischen Blick auf Dinge und also auf Narrative, auf den Schlichten, auf Haltungen zu entwickeln.
00:21:14: Also ich habe sogar meinen Sohn dann irgendwann wirklich immer aktiv ran genommen und habe gesagt, hier, guck mal, das ist und das ist gerade die Debatte.
00:21:21: Wir haben ja einen Telomisch und so und so hat er über Frauen gesprochen.
00:21:25: oder guck mal hier.
00:21:27: Der Luke Mockridge, der schaut immer den Podcast mit mir an, wo die Stelle, wo er menschenverachtend über Paralympiksteilnehmer spricht, was fällt dir daran aus?
00:21:40: Was sagt ihr da eigentlich?
00:21:43: Was ist menschenverachtend daran?
00:21:44: Also wir können da wirklich eine Kompetenz mit unseren Söhnen zusammen ausbilden, aber bitte nicht.
00:21:51: zwanghaft und die dazu zwingen und dann noch Schuldgefühle machen, wenn sie sagen, boah, interessiert mich gerade nicht, dann ist es okay, dann interessiert sie gerade nicht.
00:21:59: Aber wenn sie Fragen haben, dann... Es ist ein super Gesprächsanlass, um einfach mal durchzugehen und zu schauen mit ihnen, was wird da eigentlich gesagt?
00:22:10: Was bedeutet es, Frauen abzuwerten?
00:22:12: Welche Geschichten werden da immer wieder wieder wiederholt auch?
00:22:15: Und unsere Kinder entwickeln wirklich auch zügig dann einen sensiblen Blick darauf.
00:22:22: Also mein Sohn sagt es mittlerweile selber schon manchmal, wenn wir ein Film sehen oder eine Serie.
00:22:28: Das ist eigentlich nicht so cool.
00:22:30: ist schon einfach, wenn wir auch im sozialen Umfeld zu uns bewegen und jemand was sagt, was nicht so, also nicht so unserer Haltung entspricht, dann werfen wir uns einfach nur Blicke zu.
00:22:41: Also mein Sohn wirft mit Blicke zu, ich werfe den zurück und wir sind und beide einig, war gerade nicht so cool.
00:22:47: Aber okay, wir müssen da jetzt auch nicht ständig missionieren.
00:22:50: Aber ich merke einfach, es haben sich Alarmglocken installiert und die gehen an.
00:22:58: Genau, das war auch total lustig.
00:23:00: Ich habe neulich einem Kind von mir eine Serie empfohlen, die ich mal geguckt habe.
00:23:04: Wir haben irgendwie über Serien gesprochen und dann habe ich gesagt, hey, ich habe das und das.
00:23:08: Und dann hat er es angeguckt.
00:23:09: Dann hat er gesagt, Mama, aber das kann ich gar nicht angucken.
00:23:12: Was die da alles sagen?
00:23:15: Voll die, genau, Alltagsrassismus und Frauenfeindlichkeit durch so Herr Krass.
00:23:20: Das war für mich als Jugendliche normal.
00:23:22: Genau.
00:23:23: Und gleichzeitig fällt mir auch dazu noch ein.
00:23:25: In meinem Beratungskontext kriege ich das oft mit.
00:23:27: Und das spielt so ein bisschen das, was du vor auch gesagt hast, dass einige Jungs sich in der Schule benachteiligt fühlen.
00:23:34: Dass das manchmal die Jungs sind, die dann auf die Sigma-Boi-Schiene sehr groß aufspringen.
00:23:40: Und dann eine Selbstwirksamkeit spüren und so.
00:23:42: Da ist so ein bisschen der Impuls, dass wir eben schauen, wo können sie anders selbstwirksam sein.
00:23:47: Und auch ganz wichtig, was du gesagt hast, also ich finde es ein großen Spagat, sie nicht abzuwerten und zu beschämen, weil dann verstärkt sich das System ja.
00:23:58: Sie finden Sigma Boy und hier Alpha schieß mich tot, so toll, weil es ihnen eine Selbstwirksamkeit gibt, die ihnen eigentlich fehlt.
00:24:06: Und wenn wir das jetzt beschämen, macht es es nicht besser.
00:24:09: Gleichzeitig ist es schon wichtig, sich da zu positionieren und einem Austausch sein und so.
00:24:14: Ja, ich glaube, die Nummer eins, die wir wirklich immer rücksichtigen sollten, also Nummer eins Priorität, ist, dass wir eine gute Bindung zu anderen Söhnen erhalten.
00:24:23: Und Beschämung schafft keine gute Bindung.
00:24:26: Also das bedeutet dann, dass unsere Söhne registrieren müssen.
00:24:30: A, das sind, das ist hier nicht gestartet bei meinen Eltern.
00:24:34: So darf ich mich nicht zeigen.
00:24:35: Dann mache ich sie auch nicht mehr.
00:24:37: Das heißt nicht, dass sie sich ändern, sie zeigen sich bloß nicht mehr so.
00:24:40: Und dann werden wir sie auch nicht mehr erreichen.
00:24:42: Also das ist das große Problem.
00:24:44: Das heißt, Beschäm ist wirklich etwas, was wir toolists unterlassen sollten.
00:24:49: Wir könnten dann eher mit unseren Söhnen, also versuchen sie zu verstehen, da Mitgefühl ausbringen und müssen uns ja auch immer wieder sagen, hey.
00:24:57: Was haben wir denn eigentlich gemacht und gesprochen, als wir C in elf, zwölf, vierzehn, sechzehn waren?
00:25:02: Also ich war da an einem ganz anderen Punkt als viele Jungen heutzutage.
00:25:07: Und wir können natürlich auch zu den Wählenden gehen und mit denen sprechen.
00:25:11: Also ich finde nicht, dass das dann irgendwie Sache der Jungen ist, gewisse Dynamiken zu durchbrechen.
00:25:16: Es ist halt wirklich schwierig.
00:25:18: Viele Jungen schon im Teenager-Alter genau wissen, dass sie geringere Chancen haben als manche andere Jungen, die akademisierte Eltern haben, die die Codes kennen, dann den akademisierten Sprech drauf haben.
00:25:34: Kulieren können, die vielleicht auch in Erdkunde schon ganz viel wissen, weil sie mit ihren Eltern viel gereist sind oder so.
00:25:42: Und das ist wirklich auch ein großes Problem, dass bei den Jugendlichen, die haben da schon feine Antennen für und die wissen dann, Ich habe gar nicht die gleichen Chancen.
00:25:52: Und bei manchen geht das dann auch in den Trotz über bzw.
00:25:57: sie suchen halt, wie du auch schon gesagt hast, sich eine andere Form von Selbstwirksamkeit, ein anderes Milieu, in dem sie doch... Selbstwert ausbilden können und das eben vielleicht über Gewalt, gewalttätige Sprache oder auch körperliche Gewalt, über Mobbing, darüber den Unterricht zu stören.
00:26:16: Und das sind Dynamiken, die Lehrende unbedingt erkennen müssen und die sie auch durchbrechen können.
00:26:21: Das können wir ja nicht.
00:26:22: Wir sind nicht im Klassenzimmer.
00:26:24: Absolut.
00:26:24: Ja, finde ich auch total gut und wichtig, da Lehrkräfte auch mit einzubeziehen.
00:26:31: Du hast selbst einen Sohn, du bist sozusagen da auch voll im Thema und ich frage am Ende immer gerne noch mal so ein bisschen dich als Mensch nochmal.
00:26:40: Was macht dir denn am meisten Spaß,
00:26:42: einen
00:26:43: Jungen ins Leben zu begleiten?
00:26:45: Und was fordert dich vielleicht am meisten dabei heraus?
00:26:48: Ich glaube Spaß, also ich weiß nicht ob Spaß, aber eine Freude.
00:26:53: Freude gibt es mir gegeben, meine eigenen Vorurteile abzubauen und zu hinterfragen, weil ich ja schon am Anfang dachte, oh Gott, ich kriege einen Sohn.
00:27:02: Und dann hatte ich irgendwie gar keine Ahnung, wie ich da rangehen soll an die Erziehung und was für neue Männigkeitsbilder es gibt.
00:27:10: Also ich hatte halt gar keinen Kopf.
00:27:12: Das heißt, ich habe mich gar nicht selbst wirksam gefühlt, sondern ohnmächtig.
00:27:17: Und es gibt mir eine ganz tiefe Freude, dann zu sehen.
00:27:23: diese Männlichkeitsbilder wegzuschieben und dahinter meinen Sohn und diesen tollen Menschen zu entdecken.
00:27:30: Da bin ich total froh, dass ich das geschafft habe und immer wieder auch schaffen muss.
00:27:35: Es ist ja kein Ja, jetzt ist das erledigt, sondern diese Männlichkeitsbilder und die Norm, die drängen sich ja uns immer wieder auf und versuchen sich ja auch immer wieder zwischen uns und unsere Kinder zu schieben.
00:27:47: Und da dieses Werkzeug zu haben, mit ihm ins Gespräch zu kommen, mit Gefühl zu haben und zu versuchen zu verstehen, was treibt ihn denn an, warum verhält er sich gerade so und so, warum hat er das gesagt?
00:28:01: und da immer wieder in eine Verbindung zu kommen mit ihm und immer wieder auf einen Nenner zu kommen.
00:28:07: manchmal auch zeitweise nicht.
00:28:09: Dann ist das auch in Ordnung, weil alles ist ein Prozess und es braucht alles wirklich Zeit.
00:28:14: Und dann vielleicht aber einen Monat später zu merken, ah, jetzt hat sie doch noch mal Klick gemacht und wir haben irgendwie noch mal einen gemeinsamen Nenner gefunden.
00:28:22: Das ist wunderschön.
00:28:23: Also immer wieder diese Verbindung, die doch wieder herstellen zu können und zu fühlen.
00:28:29: Und auch eben finde ich so sehr schön zu diesen Menschen eben und nicht zu diesem Jungs.
00:28:33: Ja genau, im Buch beschreibst du das ja auch ganz schön.
00:28:35: Also kann man sehr zum Empfehlen nachzulesen auch dein eigener Weg als Mama von einem Sohn.
00:28:40: Genau.
00:28:41: Und was fordert dich heraus?
00:28:43: Was fordert mich heraus?
00:28:46: Ich glaube manchmal die eigene Ungeduld oder auch die eigenen Gefühle.
00:28:52: Also wenn man gerade so gereizt wurde von irgendeinem Schlagwort oder irgendeinem Verhalten, also es geht auch in eine inlöcher Richtung.
00:29:02: dass der Sohn irgendwie antustitzt und sich bedient lässt oder so.
00:29:07: Und da sich nicht leiten zu lassen von einer Projektion, oh, da wird jetzt hier so ein Macker und lässt sich bedienen, sondern auch da wirklich, also nicht in die Vorwürfe zu gehen, sich nicht von der Angst packen zu lassen, sondern ruhig zu bleiben und ja.
00:29:24: Auch da wieder braucht man diese Verbindung und zu sagen, so, hey, mir ist es total wichtig, dass du auch mithilfst.
00:29:30: Ich mach dir gerne ein Glas Wasser und stell dir das hin.
00:29:33: Es hat meine Mama auch schon für mich gemacht und dafür Ständnis gezeigt und gesagt, boah, ja, dein Anteil hat war anstrengend, hat es eine Klassenarbeit.
00:29:41: Und dann musst du auch noch lernen.
00:29:43: Klar, bringe ich den Glas Wasser.
00:29:44: Solche Tage sind vollkommen in Ordnung.
00:29:46: Aber grundsätzlich, so, hey, mir ist Mithilfe wichtig.
00:29:49: und wie kriegen wir das hin?
00:29:50: Also da wirklich immer wieder auszutarieren, wo brauche ich jetzt Verständnis für ihn, wo muss ich jetzt doch aber auch mal das Elternteil sein, das ihm eine Herausforderung stellt und sagt.
00:30:03: Nee, das muss sich dann aber auch verändern.
00:30:06: Und da bleibe ich dann doch auch mal so bei einem Punkt, wo er auf mich zugehen muss.
00:30:11: Also dieses Austerieren, ohne sich ständig so piksen zu lassen und stören zu lassen von diesen Ängsten- und Männlichkeitsbildern und toxischer Männlichkeit, diesen Geschichten.
00:30:21: Das ist eine Herausforderung.
00:30:23: Aber das ist auch wichtig.
00:30:24: Kann ich voll unterschreiben.
00:30:27: Erkenne ich mich total wieder, dass die eigenen Ängste da nicht reinblubben und ich glaube alle Eltern kennen das in irgendwelchen Themen und in Beziehungen zu bleiben und es abzuwägen.
00:30:36: Auch diese Wurzeln und Flüge, wo geht es um die Verbindung wie bei der Klassenarbeit, um die natürlich versorge ich dich gerne, sehr gerne und an anderen Punkten.
00:30:46: Du hast Hunger, dann mach dir nur den.
00:30:48: Viel Spaß dabei.
00:30:50: Ja, aber da deckt den Tisch, hilft mir, ne?
00:30:52: Wir machen das hier zusammen und gleichzeitig hat man, also es ist ja nicht so, dass ich sage, ne, die Männlichkeitsbilder, wir dürfen uns davon nicht leiden.
00:30:59: Nein, nein, gleichzeitig hat man diese... Bilder im Kopf.
00:31:02: Und das ist ja der Punkt, dass wir es anders und besser machen wollen.
00:31:07: Aber ich glaube, da müssen wir manchmal vor allem, also die nutzen, um das große und ganze Bild zu steuern und zu sehen.
00:31:14: Und wir dürfen uns da nicht zu sehr im Kleinen in den einzelnen Momenten verhalten lassen, ne?
00:31:21: Anne,
00:31:21: danke.
00:31:22: Das war ein schönes, reiches Gespräch.
00:31:24: Allen, die zuhören, kann ich wirklich, wirklich ans Herz legen.
00:31:27: Jungs von heute, Männer von morgen, von Anne Dittmann.
00:31:30: Genau, kam Maia jetzt raus, glaube ich, diesen Jahr?
00:31:32: Genau,
00:31:33: Maia.
00:31:33: Ist es
00:31:35: dir zu empfehlen, wo findet man noch mehr, Anne, wenn man noch mehr haben möchte?
00:31:39: Ja, gerne auf Instagram.
00:31:41: Anne unterstrichtet, glaube ich, bin ich.
00:31:43: Genau, anandeditmann.de ist meine Website.
00:31:46: Da sieht man auch, was ich sonst so mache.
00:31:48: Ich habe ja auch noch ein Buch über Alleinerziehende geschrieben.
00:31:50: Wen das interessiert, kann ich auch sehr empfehlen.
00:31:53: Kann ich auch, gerade aus voll Mittendrin.
00:31:56: persönlich profitiere ich auch da gerade sehr von deinem Buch.
00:31:59: Sehr
00:31:59: schön, ja.
00:32:00: Also da einfach mal vorbeischauen.
00:32:02: Ich danke dir sehr für dieses schöne Gespräch und für dieses tolle Buch.
00:32:05: Ich danke dir.
00:32:07: Es geht um Fürsorge, selbst Fürsorge und Fürsorge in unserer Gesellschaft, Ungerechtigkeit.
00:32:13: Und es braucht Vorbilder, ja, doch unabhängig vom Geschlecht.
00:32:17: Dieses Vorbild kann es auch du sein oder eine Freundin oder ja auch ein Freund.
00:32:22: Das entlastet, das gibt Möglichkeiten.
00:32:26: So empfinde ich das auf jeden Fall sehr.
00:32:29: Und ja, auf das Thema soziale Medien dürfen, müssen wir einen Blick werfen.
00:32:34: Was für ein wertvolles Gespräch.
00:32:37: An dieser Stelle möchte ich dich nochmal daran erinnern, sichere dir jetzt das Ticket für das Familienforum, den November hier in Hannover.
00:32:45: Es wird großartig, da bin ich mir ganz sicher.
00:32:49: Und ich freue mich über dein Feedback zu meinem Buch.
00:32:52: Gerne über Amazon oder eine andere Plattform.
00:32:55: Schreib eine Rezession.
00:32:56: Es können auch noch ein, zwei Sätze sein, wo für dich das Buch hilfreich war und auch mein Podcast.
00:33:02: Da lass mir gerne eine fünf Sterne Bewertung oder auch ein Kommentar zu der Folge.
00:33:05: Ich lese es auf jeden Fall super gerne und gebe dir auch gerne eine Antwort.
00:33:11: Vielleicht hast du es schon gemerkt.
00:33:12: Inzwischen gibt es den Podcast wieder alle vierzehn Tage.
00:33:16: Ein bisschen durchatmen, hast du auch ein bisschen mehr Zeit.
00:33:18: Für eine Folge und in vierzehn Tagen kommt die nächste Folge.
00:33:22: Kann sich schon drauf freuen.
00:33:23: Bis dann.
Neuer Kommentar