#143 - Was uns als Eltern hält: Goldrichtige Impulse für schwere Momente - Was Familie leichter macht

Shownotes

In dieser Folge wird es nicht nur fachlich, sondern vor allem fühlbar. Ich habe erneut die große Freude, mit Nora Imlau zu sprechen – Autorin, Journalistin, Mutter von bald fünf Kindern und für mich eine echte Wortzauberin. Ihre neuen Bücher „Goldrichtig“ und „Was Familie leichter macht“ sind wie eine Umarmung in Buchform: voll Wärme, Klarheit und tiefem Verständnis für das echte Familienleben zwischen Chaos, Wutanfällen, Schulstress und inneren Zweifeln.

Wir sprechen darüber, was es bedeutet, sich goldrichtig zu fühlen – nicht, weil wir perfekt sind oder alles „richtig“ machen, sondern einfach, weil wir sind. Wir schauen auf unsere eigenen Goldrichtigkeitsmomente, auf Sinnesanker wie Gerüche, Musik oder Orte und darauf, wie wir solche Anker auch unseren Kindern mitgeben können – ohne zusätzlichen Druck, ohne „noch ein To-do für gute Eltern“.

Ein großer Teil unseres Gesprächs dreht sich um moralische Neutralität: Wo lohnt es sich, Werte wirklich hochzuhalten – und wo dürfen wir moralischen Ballast loslassen, der uns das Familienleben unnötig schwer macht? Gerade bei Themen wie Essen, Schlaf, Ordnung im Haushalt oder gemeinsame Familienzeit kann dieser Blick so viel entlasten – besonders dann, wenn Neurodivergenz in der Familie eine Rolle spielt und klassische Ratgebertipps einfach nicht passen.

Wir sprechen über: • Goldrichtigkeit und Urvertrauen • kleine alltägliche Rituale als emotionale Anker • Familienleben in Krisen und Stürmen • Leichtigkeit durch Hilfe annehmen und Glaubenssätze hinterfragen • moralische Neutralität im Alltag (z.B. Essen, Schlaf, Haushalt) • Bindung als bunte, individuelle Bänder – mit Knoten, Rissen und ganz viel Wachstum • Neurodivergenz als wichtigen Teil von Familienrealität, der mitgedacht werden darf

Am Ende lade ich dich ein, selbst auf Schatzsuche zu gehen: Welche Farbe, welcher Geruch, welche Melodie oder welches Körpergefühl ist für dich ein Ankerpunkt für das Gefühl: „Ich bin goldrichtig“? Und natürlich darfst du diese Schatzsuche auch gemeinsam mit deinen Kindern machen.

Wenn du merkst, dass du mit deinen Themen – ob rund um dein Kind oder rund um dich als Mutter/Vater – gerne tiefer einsteigen möchtest: In meinen 1:1-Beratungen und Coachings begleite ich dich genau dabei. Vor allem über Embodiment gehen wir vom Denken ins Spüren und an den Kern deiner Themen. Den Link zum Kennenlerngespräch findest du unten in den Shownotes.

In der Vielfalt liegt die Schönheit. Du bist goldrichtig. Dein Kind auch.

Infos über Nora Imlau:

⚓️ Ich bin dein Anker und Leuchtturm – mit Herz, Expertise und einer Prise Humor, wenn es wieder mal wild wird. Deine Kiran

Mein neuen PODCASTTRAILER findest du hier ➡️

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Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen zur neuen Podcast-Folge.

00:00:03: Eine Podcast-Folge, die ... Es gibt auch Wissen, ja.

00:00:08: Doch es gibt noch mehr.

00:00:09: Es gibt auch Fühlen und Spüren.

00:00:13: Und wir gehen ja für euch ein bisschen tiefer.

00:00:16: Willkommen bei meinem Podcast.

00:00:19: Chaos, Herz und Wachstum.

00:00:22: Dem Familien-Podcast rund um die Schulzeit.

00:00:25: Mein Name ist Kirin.

00:00:26: Ich bin Ergotherapeutin, Familienberaterin, ADHS-Trainerin.

00:00:30: Embodiment-Coaching und vor allem Mensch und Mama von drei Kindern.

00:00:35: Mit meinem Podcast und meinen Beratungen bin ich dein Anker für stürmische Zeiten.

00:00:41: Und Leuchtturm um dein Kind und auch dich.

00:00:44: Bindungsstark

00:00:45: durch die Wackelzahn-Probertät und die Schulzeit zu begleiten.

00:00:48: Gerade auch wenn eure Däwergens bei euch in der Familie eine Rolle spielt.

00:00:52: Schön,

00:00:53: dass du da bist.

00:00:56: Ich freue mich sehr sehr über meine Gästin, Nora Imlau.

00:01:00: Sie ist nicht zum ersten Mal da, ich freue mich wahnsinnig, dass sie wieder da ist.

00:01:04: Ich liebe es mit ihr zu reden, ich liebe ihre Bücher, ich liebe ihre Arbeit.

00:01:09: Und ihr liebt auch die Podcast-Folgen mit ihr.

00:01:11: Tatsächlich die beliebteste Folge aus meiner ganzen Podcast-Reihe ist, meine Grenze ist mein Halt, das Gespräch mit Nora Imlau.

00:01:19: Falls ihr es noch nicht gehört habt, hört da sehr gerne rein.

00:01:23: Nora ist für mich eine Wortzauberin.

00:01:26: Ihre Worte transportieren mehr als Wissen.

00:01:30: Sie transportieren ein Gefühl, eine Umarmung, eine Botschaft, wie die Worte aneinander gereizt sind.

00:01:39: Etwas ganz Besonderes.

00:01:42: Nora ist Mutter von bald fünf Kindern und Autorin von sehr, sehr vielen Büchern.

00:01:49: Und aktuell sind drei Bücher von ihr herausgekommen.

00:01:54: Was Familie leichter macht?

00:01:56: Was würdest du so sehr?

00:01:57: Kleiner Panabär, ein Kinderbuch über starke Gefühle und die Wut und goldrichtig.

00:02:05: Wir sprechen in dieser Podcastfolge vor allem über diese beiden Bücher für die Erwachsenen, über das Gefühl von Goldrichtigkeit, was Nora Imlau das Leben leichter gemacht hat als Mutter in den letzten Jahren und über moralische Neutralität und an welcher Stelle sie uns das Leben leichter machen kann.

00:02:26: Und wie sie aber auch oft falsch verstanden wird.

00:02:31: In Noras Arbeit spielt Neure Divergents immer eine große Rolle.

00:02:34: Sie denkt Neure Divergents viel mit.

00:02:36: Daher macht das die Bücher von ihr besonders wertvoll und auch bei mir in den Beratungen.

00:02:40: Ist das immer wieder Thema Neure Divergents wird mitgedacht.

00:02:43: Und wenn bei euch in der Familie Neure Divergents ein Thema ist, seid ihr bei mir fachlich gut begleitet und auch für neure typische Familien.

00:02:52: Natürlich Themen wie Geschwisterstreiz, eigene Ressourcen, Schulkonflikte, große Gefühle, Wut, meldet euch gern.

00:03:03: Aktuell habe ich noch einige eins zu eins Beratungsplätze frei.

00:03:08: Ich freue mich von Herzen, dass mein Buch jetzt bei euch angekommen ist.

00:03:12: Und bei mir kommen wundervolle Rückmeldungen an.

00:03:15: Danke.

00:03:16: Das ist immer ganz schön sehr besonders.

00:03:18: Man schreibt da in seinen Rechner alleine oder ich nicht alleine, aber viele Kinder um mich herum.

00:03:24: Und jetzt... Nach einer langen Zeit kommt es bei euch an und ich darf erfahren und spüren, was es bei euch bewegt.

00:03:31: Danke.

00:03:32: Eure Bewertungen, eure Rückmeldungen sind für mich auch sehr wertvoll, wenn ihr sie in Form einer Rezition gerne bei Amazon niederlässt.

00:03:39: Da gucken viele Leute.

00:03:42: Ist das Buch hilfreich?

00:03:43: Was kann das Buch?

00:03:45: bewirken?

00:03:46: und genau die Rankings und Algorithmen wirken, ja funktionieren danach.

00:03:50: Selbst wenn du das Buch nicht immer Amazon gekauft hast, hilft es mir sehr, wenn du da eine kleinere Saison hinterlässt.

00:03:56: Und auch wenn der Podcast dir gefällt und dir gut tut, lasst da auch gerne eine fünf Sterne Bewertung da und vielleicht auch einen Satz, wie hilfreich er für dich ist, das hilft auch dem Podcast, noch mehr Menschen zu erreichen.

00:04:11: Liebe Nora, ich freue mich von Herzen, dass du wieder da bist.

00:04:14: Danke für deine Zeit und dein Vertrauen.

00:04:16: Sehr gerne.

00:04:17: Gerade sind ja drei Bücher von dir rausgekommen.

00:04:21: Jetzt hier um diese Zeit.

00:04:23: Ja.

00:04:24: Und

00:04:25: eins davon ist, finde ich, neu.

00:04:27: Noch ein bisschen neuer als die anderen.

00:04:30: So ein Buch hast du, glaube ich, noch nicht geschrieben.

00:04:33: Es berührt auf eine neue Art.

00:04:35: Ich würde total gern, als ich die Einleitung gelesen habe, war ich auf jeden Fall nicht mehr im Kopf, sondern im Gefühl.

00:04:42: Gern deine Worte einmal vorlesen und damit starten.

00:04:46: Sehr gerne.

00:04:46: Ja, mit einer Umarmung, eine Umarmung mit Worten fühlt sich es für mich an.

00:04:51: Ich lade dich ein, mit mir auf eine ganz besondere Schatzsuche zu gehen.

00:04:55: Auf die Suche nach der Goldrichtigkeit, die in uns allen schlummert.

00:04:59: Sich goldrichtig zu fühlen, ist einfach wunderbar.

00:05:03: Es hat nichts damit zu tun, perfekt zu sein.

00:05:06: Goldrichtig ist nichts, wofür man arbeiten muss.

00:05:09: Goldrichtig bist du einfach, weil du bist.

00:05:12: Genau.

00:05:15: Sehr, sehr berührend, auch für mich.

00:05:17: Und ich habe ganz viele Familien im Kopf, denen ich das wünschen würde, das zu spüren.

00:05:24: Wie macht man sich denn auf die Suche nach der Goldrichtigkeit, seiner eigenen Goldrichtigkeit?

00:05:30: Ja, also, genau.

00:05:31: Zuerst möchte ich ganz kurz bestätigen, was du gerade gesagt hast, das ist tatsächlich ein Buch.

00:05:36: In einem Format, das es bisher so von mir nicht gab.

00:05:39: Ich habe schon lange Sachbücher geschrieben und Ratgeber in verschiedenen Ausgestaltungen.

00:05:43: Ich bin schon länger Kinderbuchautorin.

00:05:46: Insofern ist das auch ein Genre, das es einfach schon von mir gibt und wo neue Titel und neue Charaktere dazu kommen, aber wo das Prinzip natürlich Kinderbuch eingeführt ist.

00:05:58: Und dieses Buch Gold richtig ist wirklich ein ganz neu entwickeltes Format.

00:06:05: für das es gar nicht so leicht ist, den passenden Namen zu finden.

00:06:08: Weil eigentlich ist es so eine Art Bilderbuch für Erwachsene.

00:06:11: Es ist ein Buch, das aus Essays und Impulsen besteht, die wirklich mitten ins Herz gehen.

00:06:17: Das heißt, während meine Sachbücher und meine Ratgeber natürlich auch viele Emotionen transportieren und auch oft sich wie eine warme Umarmung anfühlen, sind sie eben doch sehr fakten- und wissensbasiert.

00:06:30: Man nähert sich dem Thema seiner Eltern schafft auch recht kognitiv an und versucht sozusagen strukturen zu verstehen und umzudenken in vielen bereichen.

00:06:40: und dieses buch goldrichtig geht einen ganz anderen weg.

00:06:43: das geht wirklich darüber zu sagen wir müssen auch ins fühlen und ins spüren kommen.

00:06:48: wir müssen unsere eigene goldrichtigkeit fühlen können, um sie im Alltag zu leben und um sie auch unseren Kindern vorzuleben und ihnen idealerweise natürlich auch weitergeben zu können und ihnen auch das Gefühl schenken zu können, goldrichtig zu sein und zwar immer egal was passiert.

00:07:07: Goldrichtigkeit ist für mich ein ganz besonderer und wertvoller Begriff, weil der auch so aus meiner eigenen Kindheit und Familiengeschichte stammt, das erzähle ich im Buch auch, aber letztlich ist es für einen Wort, das sehr eng verknüpft ist mit der Idee des Urvertrauens.

00:07:23: Also diese Idee, ich habe in meiner Kindheit erfahren oder mir später selbst die Erfahrung angeeignet, gut und richtig zu sein, unabhängig von Leistungen, unabhängig von Dingen, die ich richtig oder falsch machen kann.

00:07:36: Goldrichtigkeit ist eben nichts, was man sich verdienen muss, sondern Goldrichtigkeit ist dieses tiefe innere Wissen.

00:07:43: Ich bin wertvoll.

00:07:45: Ich bin liebenswert.

00:07:47: Ich bin gut so wie ich bin.

00:07:50: Und sehr viel Menschen fehlt dieses Gefühl aus unterschiedlichen Gründen.

00:07:54: Das hat viel mit der Erziehungskultur in unserem Land zu tun und in unserer Kultur.

00:07:59: Und das ist oft was, was uns im Alltag des Lebens schwerer macht, weil Menschen, die ihre Goldrichtigkeit nicht fühlen, oft sehr schnell sich angegriffen fühlen, sehr schnell ins Kämpfen kommen, sehr schnell ins Gefühl kommen, sie müssten sich immer noch mehr anstrengen, um irgendwann gut genug zu sein.

00:08:17: Und das schlägt sich natürlich auch auf unser Familienleben oder auf unsere Beziehung zu unseren Kindern nieder.

00:08:22: Und deswegen will ich sozusagen keinerlei Druck machen im Sinne von, ihr müsst erst eure Goldrichtigkeit finden, sonst könnt ihr keine guten Eltern sein.

00:08:29: Darum geht es nicht, sondern es geht darum, zu sagen, Es tut uns allen so gut, wenn wir unseren inneren Wert kennen und finden, dann wird im Familienleben dadurch ganz vieles leichter, weil wir aufhören können, permanent um Anerkennung und Wertschätzung zu kämpfen, weil wir sie in uns gefunden haben.

00:08:46: Das finde ich total schön und total wichtig, dass du sagst, es ist jetzt nichts, was wir auch noch erreichen müssen.

00:08:51: Wir müssen bedürfnisorientiert sein, wir müssen das und jetzt müssen wir uns auch noch goldrichtig fühlen.

00:08:55: Danke.

00:08:57: Sondern eher ... dieses ja was du auch mich tatsächlich in dieser Einleitung nochmal wo es bei mir auch noch mal dafür muss man nicht arbeiten fürs gold richtig sein muss man nicht arbeiten da muss man nicht noch mehr leisten sondern man darf es fühlen.

00:09:14: man darf vielleicht manchmal diese umarmung und gleichzeitig finde ich die frage so spannend Ich würde mal in Raum schmeißen, goldrichtig sich zu fühlen, bedeutet für dich ist ein anderes Gefühl wie für mich auch ein bisschen.

00:09:32: Und ich habe tatsächlich, nachdem ich dein Buch gelesen habe und ich habe auch eure Podcast-Folge gehört, das fand ich total schön.

00:09:39: Mit meinen Kindern bin ich mit über ins Gespräch gegangen habe und auch mit Menschen in meinem Umfeld.

00:09:44: Wie fühlt sich das für dich an?

00:09:46: Was bedeutet das?

00:09:48: So eine Suche eher.

00:09:51: Da sagst du ja auch, machst du in deinem Buch, was?

00:09:53: Was sind Impulse, die du noch mitgeben kannst oder magst, um sich auf diese Suche zu machen, auf die Forschungsreise oder die Schatzsuche, wie du das ja nennst?

00:10:04: Ich glaube, es ist wichtig, aus diesem von unserer Leistungsgesellschaft geprägten Denken herauszukommen zu sagen, ich habe jetzt die nächste Challenge und die muss ich jetzt sozusagen perfekt erfüllen.

00:10:15: Jetzt muss ich also meine Goldrichtigkeit suchen und dann muss ich mich in jedem Moment meines Lebens immer richtig fühlen.

00:10:21: Sonst hab ich's falsch gemacht.

00:10:23: Das ist überhaupt nicht, worum es geht.

00:10:25: Und auch ich, die beschenkt bin mit, glaub ich, einem sehr großen Schatz von innerer Goldrichtigkeit.

00:10:33: Mit einem Gefühl, das ich sehr häufig und in sehr vielen Facetten abrufen kann, fühle mich nicht immer und in jeder Situation goldrichtig.

00:10:41: Natürlich habe auch ich Momente von Selbstzweifeln, von Selbstvorwürfen, von so einem ... Gefühl nicht richtig zu sein.

00:10:52: Das ist auch zutiefst menschlich.

00:10:54: Es ist wichtig, dass wir keine Emotionen tabuisieren oder versuchen, die loszuwerden.

00:11:00: Ich will mich nur noch immer gut fühlen.

00:11:02: Das ist auch schon wieder die nächste Selbstsensur.

00:11:05: Tatsächlich ist mein Impuls, den ich auch in diesem Buch versuche, weiterzugeben, zu sagen, Goldrichtigkeit hat viel mit ... Empfindungen zu tun, die oft aus unserer frühen Kindheit stammen und die teilweise wirklich über unterschiedliche Sinneswahrnehmungen abgerufen werden können, von Situationen, kleinen oder größeren Momenten in unserem Leben, wo wir uns richtig und willkommen und geliebt gefühlt haben.

00:11:37: Und das heißt nicht, dass wir ganz analytisch vorgehen müssen und sagen, wer hat uns wann, wie geliebt, sondern manchmal sind es so ... Blitzlichter, ein bestimmtes Essen, das jemand für uns zubereitet hat.

00:11:53: Vielleicht haben wir Großeltern gehabt, bei denen wir mal in den Ferien oder als Besuch waren, wo wir eine bestimmte Assoziation haben, wie ein Kuchen oder eine Suppe oder ein Nachtischgerochen hat, wie die sich angefühlt haben.

00:12:07: Und wenn wir uns an diese Sinneswahrnehmung erinnern oder uns die reproduzieren, also nach dem alten Rezept.

00:12:14: irgendwas backen oder nachkochen oder so, dann können wir uns sozusagen emotional zurückkatapultieren in so ein Gefühl von, ich bin angenommen, ich bin geborgen und solche Brücken zu finden.

00:12:26: Das kann über Musik passieren, das kann über Bücher passieren, das kann über Filme passieren, das kann über Lebensmittel passieren, das kann über Orte passieren, dass wir wissen, immer wenn ich am Meer war, habe ich mich frei und richtig gefühlt.

00:12:39: Das war für mich so ein Ort von... Stärke und Kraft und angenommen sein.

00:12:45: Es gibt andere Menschen, die sagen vielleicht, für mich ist dieses spezielle Café oder dieses spezielle Museum, wo ich als Kind mal war, irgendwie so ein Ort, den ich mit einer bestimmten Goldrichtigkeit verbinde.

00:12:58: Also solche Brücken zu nutzen, dass wir quasi über Sinneswahrnehmung uns wieder in einen Moment katapultieren können, der für uns mit Geborgenheit, mit Angenommen sein, mit Geliebtsein, mit Richtigsein, Verknüpftes.

00:13:12: Das kann oft ein wertvoller Anfangspunkt sein, um wieder in Kontakt zu kommen mit diesem Gefühl von Goldrichtigkeit.

00:13:18: Und gleichzeitig ist das natürlich für unterschiedliche Menschen unterschiedlich schwer.

00:13:22: Also, ich hab mit Menschen gesprochen, die sagten, ich hab dein Buch gelesen und wir sind sofort hundert Ideen gegeben.

00:13:28: wie ich mich mit meiner Goldrichtigkeit verbinden kann.

00:13:31: Und es gab andere Menschen, die sagen, ich suche schon eine ganze Weile.

00:13:34: Da ist echt sehr, sehr wenig.

00:13:36: Es gab leider in meiner Kindheit, in meinem Aufwachsen, sehr wenig solcher Goldrichtigkeitsmomente.

00:13:41: Und wenn, hatten sie vielleicht zum Beispiel gar nichts mit meiner Familie zu tun, sondern eher ... mit einer Lehrkraft oder mit einer Sporttrainerin oder mit einem Freundeskreis.

00:13:50: Und auch da ist es mir wichtig zu sagen, das sind genauso wertvolle Quellen von Goldrichtigkeit.

00:13:55: Ich will nicht diesem verkitschten Bild von... Familienerinnerungen sind die einzig wirklich wichtigen prägenen Kindheitserinnerungen da so an Heim fallen.

00:14:04: Sondern alles, was uns in unserem Leben gute Gefühle gemacht hat in Bezug auf uns selbst, kann uns unserer Goldrichtigkeit näher bringen.

00:14:11: Und das können natürlich auch Erfahrungen als Erwachsene gewesen sein.

00:14:15: Ein Gedicht, das uns berührt hat, ein Buch, das wir gelesen haben.

00:14:19: Interaktionen, die wir als erwachsene Person hatten, die uns in einer besonderen Weise gestärkt hat.

00:14:24: Das ist auch total schön.

00:14:25: Und ich hab, genau, meine erste Assoziation war auch total spannend.

00:14:30: Ein Goldrichtigkeitsmoment.

00:14:31: Und was ich ganz wichtig total wertverfinde, was du sagst, dass es ganz viel über die Sinneswahrnehmung sind.

00:14:37: Und das war auch so.

00:14:39: Ich hatte so einen Moment.

00:14:40: Pubertät war auch nicht nur Rosa bei mir, aber ich hab so einen Punkt.

00:14:45: Ich sitze in meinem Zimmer.

00:14:47: Und mein Bruder hat ganz viel immer am Klavier geübt.

00:14:51: Und diese, ich sitze in meinem Zimmer und mein Bruder übt im Nebenzimmer Klavier.

00:14:57: Habe ich ihm dann auch eine Nachricht geschickt.

00:14:59: Ich habe ihm auch deine Folge geschickt.

00:15:00: Ich glaube, er hat nicht.

00:15:01: Aber du, ein Goldrichtigkeitsmoment ist, wie du da Klavier spielst, irgendwie so.

00:15:06: Und das sind eben gar nicht so diese super Rosa Momente.

00:15:10: Und wir sitzen da und irgendjemand macht was, aber es ist so ein Moment.

00:15:15: der eben mit dieser Sinneswahrnehmung da ist.

00:15:20: Du hast ja auch in deinem Buch, was du mit Gold richtig verbindest.

00:15:24: Und ich will es auch demnächst mal machen.

00:15:25: So wie du schreibst, das wacht sehr lustig drauf.

00:15:28: Was ist denn für dich ein Goldrichtigkeitsgeruch?

00:15:32: fast, kann man sagen, oder?

00:15:34: Geschmack?

00:15:35: Ja, genau.

00:15:35: Also ich habe in dieses Buch ein Rezept letztlich inkludiert, und zwar das Rezept für Duftkuchen, was ... Eigentlich gar kein Kuchen im klassischen Sinne ist, sondern eher so eine Art Dampfnudel, also so ein Gerbknödel, Hefeklosting, dass meine Großmutter oft zubereitet hat, dass bei uns ein Familienrezept wurde, das dann auch in die nächsten Generationen weitergegeben wurde und wird.

00:16:01: Meine Großmutter stammt ursprünglich aus.

00:16:03: Norddeutschland aus Niedersachsen und da gab es einfach diese Tradition, dass man so im Herbst, wenn die Birnen reif sind, praktisch so ein Birnenkompott kocht und auf dem Birnenkompott drauf ein Hefekloß, also süßer Hefeteig im Prinzip, eben garen lässt in diesem Birnendampf und das schmeckt unglaublich lecker und das riecht unglaublich gut.

00:16:25: Diese Kombination aus süßer Hefeteig, Birnen, Zimt, Zucker, so, das ergibt so eine Wolke an leckerem Geruch, der dann so durch die ganze Wohnung zieht.

00:16:36: Und das hab ich als Kind sehr geliebt.

00:16:38: Das ist eben für mich zum Beispiel so ein Rezept, dass ich auch selbst oft, also das kann ich auswendig, als sehr wenigen Rezepte, weil ich das als Kind so oft gesehen und gehört hab, wie meine Großmutter das gemacht hat.

00:16:52: Und dass ich selbst sehr oft sozusagen backe oder koche, wenn ich selber ... eine Sehnsucht danach hat, mich auch so mit so einem gewissen Gefühl von Geborgenheit zu verbinden.

00:17:03: Und ich merke die ganzen Sinneswahrnehmungen dabei.

00:17:06: Also der Duft dieses Kuchens, aber zum Beispiel auch dieses Gefühl von meinen Händen, diesem weichen Teig und dieses Schnippeln der Birnen und dieses Dezimt und den Zucker und das alles.

00:17:16: Das hat bei mir so auf so manikfaltige Weise positive Assoziation, dass es richtig so ein Feuerwerk in meinem Nervensystem auslöst von guten Gefühlen.

00:17:26: Und ich habe dieses Rezept inkludiert als Beispiel dafür, dass eben wir ganz oft solche Assoziationen haben.

00:17:34: und ob das jetzt der Duftkuchen ist oder ob das die Fleischpflanze von der Oma sind oder ob das was anderes ist.

00:17:40: Darauf kommt das gar nicht an.

00:17:42: Aber wir haben jetzt seitdem schon einige Menschen geschrieben, dass sie den Duftkuchen nachgekocht haben und dass er ihnen auch gut geschmeckt hat.

00:17:48: Und viele haben ihn aber auch abgewandelt mit ihren persönlichen Lieblingsfrüchten oder so zubereitet.

00:17:55: Und das hat mich auch sehr berührt.

00:17:57: Und das war halt auch in diesem Buch so.

00:17:59: was Schönes.

00:17:59: Also ich trage dieses Rezept seit Jahrzehnten in meinem Herzen und wollte eigentlich das immer mal in irgendein Buch einbauen.

00:18:06: Aber in welches Sachbuch kann man mal so eben eine Rezept reinhauen.

00:18:11: Und dieses Format hatte eben diese Freiheit mir auch gelassen.

00:18:15: Auch solche so bisschen Assoziativen.

00:18:18: Dinge, die für mich aber Goldrichtigkeit repräsentieren, dann auch da einbringen zu dürfen.

00:18:23: Dadurch ist es auch ein sehr persönliches und nahbares Buch geworden.

00:18:26: Wie schön.

00:18:27: Das finde ich auch gerade nochmal ein wertvollen Aspekt.

00:18:30: Eine Freiheit für die Goldrichtigkeit.

00:18:33: So, irgendwie, genau, als Sachbuchautorin jetzt über Rezepte irgendwie so, aber es passt so gut.

00:18:40: Es passt so gut.

00:18:42: Für mich ist auf diesem Weg diese Assoziation noch mal, was ist so ein Moment, so eine Wahrnehmung?

00:18:48: Zum Beispiel habe ich auch eine ganz fest in mir eben eine Körperempfindung, die ich mir erschaffen habe sozusagen als großer Mensch und das ist, ich habe ein paar Podcast folgen vorher auch so im Sturm davon erzählt, das ist ein Stein an der Ostsee, auf dem ich immer wieder saß und wie das Meer da drum ist und was ja auch in dein Buch ist und ja auch in deiner Arbeit immer wieder.

00:19:10: auf diesem Stein zu sitzen, an dem Meer und die Kraft des Meeres zu spüren und mich zu spüren und meine Lebendigkeit, das habe ich nicht nur in guten Zeiten.

00:19:19: Also dieser Kraftmoment ist jetzt nichts, was ich nur mit Rosa verbinde, sondern mit Gold.

00:19:28: richtig sein, auch im Sturm.

00:19:30: Genau, ja.

00:19:31: Das ist mir auch ein wichtiger Aspekt und der kommt ja auch in meinem Buch an verschiedenen Stellen vor.

00:19:36: Für mich ein Leben ... Geht durch Stürme, Familienleben und unser Leben insgesamt.

00:19:42: geht durch Krisenzeiten durch schwere Zeiten durch.

00:19:45: Und gerade dann kann uns so ein Gefühl von innerer Goldrichtigkeit tragen und stützen und halten.

00:19:50: Das heißt, es ist jetzt nicht nur das Gefühl für die Sonnenscheintage.

00:19:54: Natürlich können wir uns da teilweise so ein bisschen voll tanken, idealerweise, dass wir an Tagen, wo es uns besonders gut geht, wo wir sehr viel Liebe und Wertschätzung erfahren, so ein bisschen uns innerlich aufladen mit diesem Gefühl.

00:20:07: Aber gerade wenn wir ... struggling, wenn wir ... an unserer Mutterschaft, Vaterschaft verzweifeln, wenn wir erschöpft sind, wenn wir lange Krankheitsphasen haben, wenn wir vielleicht einen Verlust erlebt haben oder durch eine Erfahrung von Loslösungen, von Trennungen, ne, auseinandergehen, von der Freundschaft oder Beziehung gehen, nagt das ja auch oft sehr am Selbstwert, nagt das auch oft an dem Gefühl, richtig zu sein.

00:20:32: Und dann quasi so ein Schatz in sich zu tragen, der quasi immer sagt, und trotzdem, egal was im Außen passiert, du bist immer ... Gold richtig, weil das nicht abhängt von den Äußerlichkeiten deines Lebens.

00:20:46: Weil du, du bist du Gold richtig.

00:20:49: Das kann eine ganz große Quelle von Resilienz sein, von Hoffnung sein, von einer gewissen Durchhaltekraft auch sein in schwierigen Zeiten.

00:21:02: Genau, und das hört sich eben so groß an.

00:21:05: Und gleichzeitig beschreibst du eben so schön, und ich glaube, das ist auch so wichtig, wenn jetzt hier wieder der Erwartungsdruck steigt, was muss ich meinem Kind eigentlich mitgeben, dass das auf die kleinen Momente sind.

00:21:15: Das ist dieser Duftkuchen, an den wir uns erinnern können, aber den wir gleichzeitig auch in unser Familienleben einbringen können.

00:21:22: Wir können super stressige Zeiten haben.

00:21:25: Ich kann es nicht schaffen, irgendwie... alle Hausaufgaben zu machen, immer nett und liebevoll zu sein.

00:21:30: Wir schaffen es nicht, in jedem tollen Urlaub zu fahren.

00:21:33: Es gibt gerade viel Streit, es gibt gerade Angst, die Familien, die ich begleite, genau Verlusterfahrungen, große Krisen.

00:21:41: Und wir können uns vielleicht, vielleicht der Duftkuchen, aber vielleicht ist der Duftkuchen schon zu groß, irgendwie in den Krisenzeiten zu machen.

00:21:50: Vielleicht ist es ein Witz erzählen, sich ein Film anzuschauen.

00:21:55: Dein Teddy Toast im Buch sind auch sehr...

00:21:58: Mein Bärchen Toast, ja, ja, genau.

00:22:00: Bärchen Toast, genau.

00:22:01: Das ist der Duftkuchen für noch weniger Zeit und noch weniger Energie so ein bisschen.

00:22:06: Genau, das ist sozusagen die erschöpfte Motivation des Duftkuchens, der Bärchen Toast.

00:22:12: Aber es ist kein Zufall, dass in diesem... Buch immer wieder eben auch solche konkreten Geschichtenvorkommen, in denen ein Lebensmittel eine Rolle spielt oder ein bestimmter Klang oder ein bestimmtes Buch oder so.

00:22:25: Die Art und Weise, wie unsere Erinnerung funktioniert, ist ja einfach, dass wir so Anker haben.

00:22:30: Also wir sehen oder hören oder nehmen irgendwas wahr und dann wird dadurch eine Assoziationskette losgetreten, die eben auch mit Erinnerungen und Gefühlen in bestimmten Momenten zu tun hat.

00:22:40: Und das nutzt man ja zum Beispiel teilweise ganz aktiv, weil sowas wie Geburtsvorbereitung in Hypnoso oder so, wo man sich in Anker quasi setzt, an denen man sich dann festhalten kann in einer bestimmten Situation.

00:22:50: Aber das passiert auch, wenn wir das gar nicht planvoll tun und wir unterschätzen.

00:22:55: oft als Eltern, wie so kleine Rituale, die wir im Alltag etablieren für unsere Kinder solche Anker werden.

00:23:01: Also ich richte für meine Kinder relativ oft solche Snackteller.

00:23:05: Und das hat eher so alltagspraktische Gründe, dass die dann nach dem Kindergarten oder nach der Schule, die kommen alle zu unterschiedlichen Zeiten heim, so ein bisschen ausgehungert und dysreguliert sind.

00:23:15: und ich einfach die Erfahrung gemacht habe, wenn jedes Kind dann so zu seiner Zeit und an seinem Ort ein bisschen was snacken kann, kommen wir besser durch den Nachmittag und Abend, als wenn ich jetzt auch feste Mahlzeiten bestehe, die wir alle gemeinsam einnehmen müssen.

00:23:27: Und dieses Snackteller, die richtig, sag ich mal, unterschiedlich aufwendig, je nach meiner persönlichen Ressourcenlage.

00:23:33: Aber das war eben eher so eine alltagspragmatische Entscheidung.

00:23:36: und mittlerweile merke ich aber, wie für meine Kinder so einen Teller zu bekommen und dann in Ruhe, den zu essen, emotional aufgeladenes Ritual ist.

00:23:46: Das ist für sie eine... Situation von Geborgenheit, von Fürsorge, von Liebe.

00:23:52: Und dieser Teller ist sozusagen für sie dann aufgeladen mit ganz vielen positiven Gefühlen, die weit über dieses ... Ich brauche jetzt was zu essen hinausgehen.

00:24:00: Und dann merke ich eben manchmal, dass selbst meine ganz, ganz großen Kinder, die natürlich schon lange in der Lage sind, sich selber ihre Mahlzeiten auch zuzubereiten, durch so ein Snackteller, wie sie ihn als Kindergartenkind bekommen haben, teilweise wirklich so zurückkatapultiert werden, auch in diese Geborgenheit, in dieses Gefühl.

00:24:16: Manchmal war die Welt auch leichter, als ich drei Jahre alt war und nach dem Kindergarten meinen Obsteller bekommen habe.

00:24:21: Und solche Anker gibt es in fast allen Familien.

00:24:26: Vielleicht haben wir mit unseren Kindern, als die klein waren, ein bestimmtes Lied oft gehört, ein bestimmtes Buch oft gelesen, eine bestimmte Serie geguckt zum Runterkommen oder so.

00:24:33: Bobo-Sieben-Schläfer.

00:24:34: Du

00:24:35: hast auch immer.

00:24:36: Und wenn wir dann manchmal so das Gefühl haben, gerade auch mit älter werdenden Kindern, wir verlieren uns so ein bisschen im Alltagstruggle, dann kann das manchmal eine wertvolle Brücke sein, auch zu so einem großen Kind.

00:24:46: Ich frag mich noch mal, wollen wir noch mal Bobo-Sieben-Schläfer lesen?

00:24:49: Oder wollen wir noch mal so ein bisschen wieder dieses Durchaus mit einem Augenzwinkern versehende ... Wollen wir uns mal ein bisschen rückverankern in Dinge, die in einer anderen Zeit gehören, in denen manche Dinge leichter waren und uns erinnern, dass diese Verbindung, die wir damals hatten, immer noch da ist.

00:25:05: Nur auf andere Weise.

00:25:06: Das kann ein sehr schöner Weg sein, gemeinsam diese Goldrichtigkeit zu spüren, diese Verbindung zu spüren.

00:25:14: Gerade auch in so Umbruchszeiten mit älter werdenden Kindern, die sich ja auch lösen und auch lösen sollen und trotzdem natürlich auch noch spüren wollen, dass sie für uns ... wichtig sind.

00:25:30: Ein weiteres Buch, was du geschrieben hast und jetzt gerade rauskommt, ist, was Familie leichter macht.

00:25:35: Was hat dir denn selber als Mutter in den letzten Jahren am meisten Leichtigkeit gebracht?

00:25:41: Das ist eine große Frage, die mehrere Ebenen hat.

00:25:46: Auf einer ganz alltagspraktischen Ebene hat mir Leichtigkeit gebracht.

00:25:53: mehr Hilfe anzunehmen, rauszukommen aus dem Gedanken, dass ich sehr viele Dinge allein schaffen muss, weil ich die Mutter bin und diese Kinder schließlich haben wollte.

00:26:03: und wirklich mehr dahin zu kommen, zu sagen Kinder groß zu ziehen ist eine Gemeinschaftsaufgabe und ich kann und darf mich da auch von Menschen unterstützen und tragen lassen auf ganz vielen Ebenen.

00:26:14: Ich darf Hilfe annehmen, ich darf auch Geld in die Hand nehmen, um mir an der einen oder anderen Stelle das Leben schlicht leichter zu machen.

00:26:22: Es ist keine Geldverschwendung, wenn ich anstatt mir irgendwelche materiellen Güter zu kaufen, mir letztlich Dienstleistungen einkaufen, die mir an der einen oder anderen Stelle den Hintern retten.

00:26:32: Das war auf der ganz praktischen Ebene eine wichtige Erkenntnis.

00:26:37: Und gleichzeitig gehört zum Leben leichter machen natürlich auch viel innere Arbeit, Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen.

00:26:46: innere Antreiber als solche zu identifizieren, zu merken, welchen teilweise völlig unrealistisch oder widersprüchlichen Zielen laufe ich in meiner Mutterschaft hinterher.

00:26:56: Diese Gleichzeitigkeiten.

00:26:57: Ich will mega engagiert im Job sein, aber auch nie meine Kinder allein lassen.

00:27:02: Das geht halt nicht.

00:27:03: Man muss sich manchmal entscheiden, was ist mein Ziel und wo kommen diese widersprüchlichen Glaubenssätze her?

00:27:10: Und ich musste ... sehr stark lernen, dass dieses Prinzip oft ist weniger mehr, wirklich auch im Familienleben gilt, dass wir alle besser klacken als Familie, wenn wir unseren Alltag entschlacken sozusagen, wenn wir wirklich überprüfen, welches Hobby, welcher Termin, welcher Besuch, welche Reise.

00:27:31: Nährt uns und stärkt uns und tut uns gut als Familie.

00:27:34: Und was arbeiten wir alles so ab?

00:27:36: Weil wir denken, gute Eltern müssten das alles so machen.

00:27:40: Wo können wir auch mit unseren Kindern gemeinsam, so was wie eine innere Ruhe finden zu sagen, es muss auch mal nix passieren können?

00:27:50: und es kann uns trotzdem miteinander gut gehen.

00:27:52: und ein gutes Familienleben kann auch manchmal so aussehen, dass jeder so ein bisschen was für sich macht und man sich eher auch zurückzieht und vielleicht gar nicht viel miteinander spricht oder interagiert.

00:28:02: Und trotzdem ist da so eine stillschweigende Verbundenheit.

00:28:05: Wir müssen gerade alle mal ein bisschen chillen und runterkommen.

00:28:08: Aber es gibt so viele Erkenntnisse, die ich in den letzten Jahren eben auch hatte, die viel damit zu tun hatten.

00:28:15: Das gesellschaftliche Bild eines guten Familienlebens zu hinterfragen, das ich gemerkt habe, ich trage sehr, sehr viele Vorschriften mit mir herum, wie eine richtige Familienmalzeit auszusehen hat, wie ich richtig meine Kinder ins Bett bringen muss, wie man richtig ein Schulkind begleiten muss, die oft überhaupt nicht zu mir und meinen Kindern gepasst haben und die sehr, sehr viel Frust und Stress in unser Familienleben getragen haben, weil ich versucht habe, diese Bilder zu erfüllen.

00:28:44: Und dabei teilweise meine Kinder und mich selbst aus dem Blick verloren habe.

00:28:49: Und je mutiger ich da auch wurde, solche Setzungen in Frage zu stellen und sagen, wer sagt, dass wir das so machen müssen, wenn das für uns nicht passt.

00:28:58: Wir können das auch anders machen.

00:28:59: Wir können neue Wege finden, wie es für uns funktioniert, dass du leichter als unser Familienleben geworden.

00:29:04: Und was Familie leichter macht, ist, eine Einladung und ein Appell genau diesen mutigen Schritt zu tun, zu sagen, Manche Ideen und Impulse mögen für uns mega gut passen und dann gibt es gar keinen Grund, die zu ändern.

00:29:18: Aber ganz viele Erziehungstipps von der Stange sind vielleicht für uns als Familie einfach nicht gemacht und dann dürfen wir die auch... ablehnen und eigene Wege finden und andere Wege finden, die zu uns und unseren Kindern passen.

00:29:32: Und das klingt so banal, aber das ist wirklich nicht einfach, weil wir natürlich in der Gesellschaft leben, wo Eltern generell sehr viel bewertet werden im öffentlichen Raum.

00:29:41: Es gibt unendlich viele Artikel und Interviews, wo dieses permanente Eltern-Bashing stattfindet, die Eltern von heute.

00:29:47: sind alle zu sanft und setzen keine Grenzen mehr und machen alles verkehrt.

00:29:51: Und das ist der Kardinalfehler und das darf man auf keinen Fall.

00:29:54: Das ist Gift für Kinder.

00:29:55: Und in so einer Umgebung zu sagen, ich gehe einfach mal mutig mal in einen eigenen Weg, ist gar nicht so leicht.

00:30:01: Und meine Hoffnung ist, dass was für mich leichter macht, für mich stärken kann.

00:30:05: Wie schön, ja.

00:30:06: Und du hast da einen Nutz, da finde ich ein sehr wertvolles Instrument oder auch ein Ruckler, ein Werkzeug mit der moralischen Neutralität.

00:30:19: Magst du da einmal was sagen?

00:30:21: Moralisch-Neutral, was ist moralisch-neutral?

00:30:24: Und vor allem, wie kann ich moralisch-neutral, also meine Kinder ... Da will ich ja gar nicht moralisch neutral sein.

00:30:34: Das will ich ja gerade besonders gut machen.

00:30:37: Aber wie ist das hilfreich?

00:30:39: Das Instrument der moralischen Neutralität schätze ich sehr und es ist total hilfreich im Familienleben.

00:30:45: Aber man muss einmal wirklich verstanden haben, was es ist und was es nicht ist.

00:30:49: Sonst ist es nämlich nicht hilfreich.

00:30:50: Ich erlebe immer wieder, dass Menschen diesen Begriff so aufschnappen und dann ... irgendwas damit verbinden und dann auch sich teilweise sehr aufregen und sagen, aber es stimmt doch nun mal nicht, dass alles im Familienleben moralisch und neutral ist.

00:31:01: Es gibt doch moralische Werte.

00:31:03: Und genau darum geht es aber bei der moralischen Neutralität zu unterscheiden im Familienleben.

00:31:08: Worauf kommt es wirklich an?

00:31:10: Wo ist es wichtig, nach den eigenen Werten zu leben?

00:31:13: Und wo können und dürfen wir auch moralischen Ballast abschütteln, den wir mit bestimmten Dingen verbunden haben?

00:31:20: So dass es uns beschwert und belastet und uns das Familienleben so ein bisschen vergelten.

00:31:26: Obwohl es gar nicht nötig wäre.

00:31:28: Und diese Idee der moralischen Neutralität stammt nicht von mir, sondern es gibt in den USA eine Therapeutin Casey Davis heißt sie, die dieses Prinzip entwickelt hat und zwar spezifisch für die Arbeit mit neurodivergenten Menschen, die im Alltag oft in große Schwierigkeiten laufen, weil sie alles richtig machen wollen und zwar auch alles gleichzeitig richtig machen wollen und dann am Ende oft gar nichts geschafft kriegen, weil sie so gelähmt sind von ihren eigenen Ansprüchen an sich selbst.

00:31:54: Und sie hat dieses Prinzip Primär in Bezug auf Haushaltsführung entwickelt und hat gesagt, es gibt ein paar Dinge im Haushalt, die sind nicht moralisch neutral.

00:32:04: Es ist nicht moralisch neutral, ein Haustier nicht zu füttern.

00:32:07: Das muss passieren.

00:32:08: Und es gibt andere Dinge, die sind moralisch neutral.

00:32:11: Ob ich zum Beispiel meine Klamotten morgens aus einem Wäschekorpshole oder aus meinem Schrank.

00:32:18: Ja?

00:32:18: Ist moralisch neutral, da kommt niemand bei zu schaden.

00:32:20: Ich muss einfach gucken, womit komme ich besser klar.

00:32:22: Ich habe,

00:32:23: glaube ich, seit zwanzig Jahren keine Wäsche mehr gefaltet und lebe.

00:32:26: Ja.

00:32:27: Und dieses Prinzip ist ja so simpel zu sagen.

00:32:30: Wo kann ich es mir leicht machen, ohne dass Schaden entsteht?

00:32:33: Und wo kann ich es mir nicht leicht machen, ohne dass Schaden entsteht?

00:32:36: Und meine Energie muss erst mal dahin fließen, dass kein Schaden entsteht.

00:32:39: Und alles andere darf, wie auch immer aussehen, darf auch gesellschaftlichen Standards widersprechen.

00:32:44: Solange es wieder mit gut geht, ist das völlig okay.

00:32:47: Ist das moralisch neutral?

00:32:49: Und dieses Konzept hat noch ein paar Besonderheiten, weil es natürlich nicht alles so schwarz-weiß ist.

00:32:56: Es gibt auch so Grenzfälle, wo man sagt, bis zu einem gewissen Grad ist.

00:33:00: Chaos im Familienleben, moralisch-neutral.

00:33:02: Aber es gibt natürlich einen Grad an Schmutz und an Unordnung, der dann auch nicht mehr moralisch-neutral ist, weil er wirklich gesundheitsgefährdend ist, weil er für Kinder kein angemessenes Wohnumfeld mehr darstellt oder auch für Erwachsene.

00:33:17: Das heißt ... Moralische Neutralität als Werkzeug will uns helfen, uns aufs Wesentliche fokussieren, will uns helfen, mit uns selbst sanftmütiger, großzügiger Wertschätzender zu sein, ist kein Freibrief zu sagen, mach doch, was du willst, ist eh egal, sondern ist eher eine Anleitung dazu zu sagen, besinne dich auf deine Werte, schau wo im Familienleben, die wirklich wichtig sind.

00:33:42: Befreie dich von diesem Ballast der Glaubenssätze, der dir einflüstern will, dass so eine Frage wie, ob du deine Unterhosen faltest, was über deinen Wert als Mensch aussagt.

00:33:51: Das tut es nämlich nicht.

00:33:53: Und dieses Tool habe ich eben genommen sozusagen und übersetzt und angewandt auf ganz, ganz viele Themen, die Eltern im Familienalltag oft umtreiben, ob es um Mahlzeiten geht, um Schule oder Kindergarten, um Hobbys, Großeltern, Schlafsituationen und immer wieder sozusagen abgeklopft.

00:34:11: Was sind so die Basics, wo es wirklich an Werte und Moral geht?

00:34:15: Also und Baby schreien lassen, damit es einschlafen lernt, ist für mich nicht moralisch neutral, sondern das verletzt moralische Prinzipien.

00:34:24: Aber...

00:34:25: Der Schlafort eines Kindes an sich, ob ein Kind im eigenen Bett schläft, im Beistellbett schläft, im Familienbett schläft oder im Kinderwagen schläft oder im Tragetuch schläft, ist moralisch neutral, in dem Sinne, dass da kein moralischer Wert daran hängt, wo wir unser Kind zum Schlafen kriegen, sondern was immer für uns funktioniert und was immer wir als sichere Schlafunggebung gestalten, kann gleich gut sein.

00:34:47: Das ist, finde ich, eine sehr hilfreiche.

00:34:51: Ich komme gerade aus einer Beratung, wo es ums Thema Essen und Ernährung und so geht.

00:34:55: Da haben wir ja auch sehr viele.

00:34:57: Dinge.

00:34:57: vielleicht magst du noch mal ein praktisches Beispiel und du hast ja tatsächlich auch das, ich habe auch deinen Buch dann empfohlen, weil ich es ja schon gelesen

00:35:03: habe,

00:35:04: genau zum Thema Ernährung und Essen und moralische Neutralität in unserer Gesellschaft und noch mal in unserer Bubble.

00:35:11: Wie wichtig ist und auf keinen Fall solltest du und alle am Familientisch.

00:35:17: vielleicht kannst du da noch mal ein Beispiel aus dem... Thema machen.

00:35:21: Sehr gerne.

00:35:22: Gerade beim Beispiel Ernährung zeigt sich auch noch eine Besonderheit der moralischen Neutralität, die viele unterschätzen.

00:35:29: Und diese Besonderheit ist, dass moral immer auch was Subjektives hat.

00:35:33: Also moral hat auch was damit zu tun, was sind meine persönlichen Werte?

00:35:38: Und die müssen nicht dekungsgleich sein mit den Werten einer anderen Person.

00:35:41: Und deswegen kann es auch sein, dass zum Beispiel eine Familie, die Omnivor lebt, für die es ganz selbstverständlich ist, das Fleisch zu ihrer Ernährung dazu.

00:35:49: zugehört.

00:35:50: Es ist völlig moralisch neutral sein in ihrem Welt, bitte in ihrem Werteverständnis, jeden Tag Fleisch, Tier auf den Tisch zu bringen, während vielleicht ein Etternteil, das aus moralischen Gründen selbst vegan lebt.

00:36:06: Ein hohen moralischen Wert für sich darin sieht und damit verbindet zum Beispiel kein keine tierischen Produkte zu konsumieren.

00:36:15: Und dann ist eben ein Wienerwürstchen auf dem Kita-Fest auch nicht moralisch neutral aus dieser Warte.

00:36:21: Und dann müssen wir sozusagen wirklich auch schauen, was ... Wo kann uns moralische Neutralität nützen im Einklang mit unseren Werten?

00:36:28: Es geht nicht darum, gegen unsere Werte zu handeln.

00:36:31: Und deswegen kann auch jede Familie gerade was Ernährung angeht.

00:36:34: Natürlich einen eigenen Wertmaster.

00:36:36: Erst mal, was ist für uns okay?

00:36:38: Und dann ist immer noch die spannende Frage, wie viel von diesen Werten können und dürfen wir eins zu eins auf unsere Kinder übertragen?

00:36:44: Und wo haben auch unsere Kinder das Recht, ihr eigenes Moralempfinden zu entdecken?

00:36:49: Und gerade wenn ich zum Beispiel als Familie vegan lebe in einer omnivoren Gesellschaft, kann es ein meinen Werten entsprechend der Weg sein zu sagen, ich ernähre mich so und du hast außerhalb deines Familien zuhauses trotzdem die Freiheit auch andere Entscheidungen zu treffen, weil für mich auch der Wert deiner Autonomie, deiner Selbstbestimmung sehr maßgeblich ist.

00:37:11: Das heißt, wir können und dürfen der eigene moralische Entscheidung treffen in unserem eigenen moralischen Koordinatensystem.

00:37:17: Es gibt da nicht die eine Instanz, die uns sagen kann, das ist objektiv moralisch richtig oder falsch.

00:37:23: Und gleichzeitig ist es so, dass wir alle, unabhängig davon, wie wir uns ernähren, bestimmte Prägungen und Glaubenssätze mit uns tragen, gerade zum Thema Ernährung, die uns zum Beispiel einflüstern, es sei... Unsere Aufgabe als erziehungsberechtigte Kinder heranzuziehen, die alles essen, alles probieren, die jedes Gemüse mögen.

00:37:45: und es sei unser individuelles Versagen, wenn unser Kind nur einen sehr eingeschränkten Speiseplan akzeptiert, bestimmte Lebensmittel ablehnt.

00:37:53: Und da können wir nochmal mit dieser Brille der moralischen Neutralität draufschauen und wirklich sagen, Est vorlieben.

00:38:00: Was wir mögen, was wir nicht mögen, ist so was individuelles und es hat so viel mit angeborenen Grundtemperamenten, Persönlichkeitsprofilen, teilweise auch Neurotivergenzen zu tun.

00:38:09: Da darf ich diesen moralischen Ballast abschütteln und sagen, was mein Kind zu sich nimmt, was mein Kind ist, ist moralisch neutral.

00:38:18: Ich als Elternteil bin dafür verantwortlich, einen gewissen Rahmen, eine gewisse Auswahl zur Verfügung zu stellen.

00:38:23: Die kann ich nach Gutdünken wählen und nach meiner persönlichen Ressourcenlage.

00:38:27: Und innerhalb dieses Gerüsts ist aber jedes Lebensmittel moralisch neutral.

00:38:31: Ich muss nicht anfangen, Lebensmittel in gut und böse, schlecht und gut und gesund und ungesund einzuteilen, sondern ich tue meinen Kindern und mir selbst einen großen Gefallen, wenn ich da die Perspektive verändere und sage... Eine gesunde Ernährung, eine ganzheitlich gesunde Ernährung ist eine Ernährung ohne Angst, ohne Druck, ohne Selbstverurteilung, ohne Scham.

00:38:52: Und dazu kann eben ein Schokokurs genauso gehören wie eine Gemüsesuppe.

00:38:56: Es geht um die Balance aller Dinge und es geht auch um die Gefühle beim Essen, dass wir eben genussvoll und gerne mit Freude Lebensmittel zu uns nehmen und uns nicht schlecht fühlen, weil wir gesündigt haben mit einem Lebensmittel, das uns gut schmeckt.

00:39:12: Absolut, das finde ich total wertvoll.

00:39:14: Und du hast jetzt und immer wieder auch ein Wort reingebracht.

00:39:17: Ein Thema, was hier ja im Podcast auch Thema sein darf und ganz wichtig ist, ist die Neurotivergänz.

00:39:22: Und wenn Neurotivergänz nochmal eine Rolle spielt, ist noch wichtiger eben diese moralische Neutralität, weil wir uns da noch wichtiger oft, wenn diese neurotypischen Vorstellungen lösen müssen.

00:39:32: Du hast es vorher auch in dem anderen Beispiel ein bisschen, also ich habe viele Familien, viele Kinder gerne, vier Kinder.

00:39:38: Wir müssen alle Mahlzeiten zusammen schön am Tisch verbringen.

00:39:43: ist irgendwie so.

00:39:44: und dann eben genau neue Divergenz und Geschmack, Konsistenzen, Essen, das ist auch nochmal ein echter Thema.

00:39:50: und da ist es so hilfreich diesen Schritt im moralischen Neutralität reinzunehmen.

00:39:56: und ja als Instrument ein bisschen auch das mir fehlen gerade der Titel oder Untertitel eines anderen Buches von dir ein, was brauchst du und was brauch ich?

00:40:05: Ist eigentlich da ein Instrument für, um das zu fragen, was brauchen wir als Familie?

00:40:10: und das ist eben Noch mal herausfordern, dass sozusagen oder ein Schritt mehr, wenn Neurodivergenz eine Rolle spielt, weil wir eben viele neurotypischen Bilder, glaube ich, auf Insta sehen, im Fernsehen, Hollywood und solche Sachen.

00:40:24: Absolut.

00:40:25: Und das ist ein großes Anliegen für mich.

00:40:27: Also meine Bücher wirklich auch neurodivergent sensibel zu schreiben, zu verfassen.

00:40:31: Und das bedeutet für mich, dass ich die Lebenswirklichkeit neurodivergenter Eltern und neurodivergenter Kinder und auch Familien, wo eben neurotypische und neurodivergente Menschen zusammenleben, mitdenke und eben auch keine absoluten Aussagen treffe.

00:40:45: Im Sinne von so muss das im Familienleben laufen, weil ich weiß, dass Familienleben so unterschiedlich sich gestalten können, dass jedes dieser Dokumen garantiert ein Teil Familien ausschließt.

00:40:58: Und deswegen versuche ich immer, in so ganz breiten Horizonten zu denken.

00:41:03: Natürlich gibt es Leitplanken, so Grundprinzipien von Gewaltfreiheit, die ich hochhalte.

00:41:09: Und gleichzeitig will ich eben immer respektieren, dass ... meine persönliche Familienrealität und auch die Familienrealität vieler Familien, die ich kenne, mit denen ich arbeite, immer nur ein Teil der Realitäten widerspiegeln.

00:41:23: Und dass gerade Familien, deren Kinder oder die auch selbst sich sozusagen auf den neurodivergenten Spektrum begegnen, auf sehr viel Verurteilung, sehr viel Beschämung erfahren für ihr Anderssein.

00:41:33: Und meine Arbeit soll sich gerade für diese Familien auch nach so einem Schutzraum so weit das geht, eben anfühlen, wo sie auch gesehen werden, wo sie sein dürfen, wo sie sind, wo auch ... Strategien, jenseits der neurotypischen Vorstellungen, Vorkommen mitgedacht, mitgewürdigt werden können.

00:41:50: Das ist mir persönlich auch ein Anliegen.

00:41:52: Wir sind eine Familie, in der auch Neurodivergenz in verschiedensten Facetten eine Rolle spielt.

00:41:57: Und das war auch für mich ein wichtiges Learning.

00:42:00: dass einfach ganz viele Erziehungsratgeber und Erziehungsratschläge für mich und für uns schlicht nicht gemacht sind, dass die uns nicht mitgedacht haben und dass es deswegen kein Wunder ist, dass die bei uns nicht funktionieren, dass das nicht daran liegt, dass wir alles falsch machen, sondern diese Tipps sind einfach nicht mit uns im Blick verfasst.

00:42:17: Und das finde ich unglaublich entlastend und das ist mir in meiner Arbeit eben auch sehr wichtig.

00:42:22: Ja, das verbindet uns auch, das ist mir auch sehr wichtig.

00:42:26: Ich habe noch ein Bild.

00:42:27: gerade, auch gerade ist, was du sagst, eben unterschiedliche Menschen, nicht unterschiedliche Beziehungen, unterschiedliche Bedürfnisse.

00:42:35: Und da fällt mir eine Seite ein, bei dir in dem Goldrichtigbuch.

00:42:39: Da hast du die unterschiedlichen Beziehungen zu Kindern, als Bänder.

00:42:44: Als Bänder, glaube ich, die unterschiedlich aussehen dürfen, die unterschiedliche Formen und Farben haben.

00:42:51: Das fand ich so, so schön, denn ja, ich habe auch drei Kinder.

00:42:55: Wir haben unterschiedliche Krisen und das erlebe ich auch so in meinen Beratungen ganz oft, gerade wenn es schwierige Zeiten gab und nicht immer alles easy-peasy auch mit einzelnen Kindern ist.

00:43:05: Magst du noch mal diese Bänder uns, was dazu sagen und ja, die würde ich gerne in dem Podcast noch mitgeben.

00:43:12: Ja, also ... Für mich ist ja Bindung und die Bindung zwischen Eltern und Kindern ein ganz großes und wichtiges Thema.

00:43:19: Und gleichzeitig, ich finde, müssen wir mit diesem Bindungsbegriff auch teilweise sehr vorsichtig sein, weil der manchmal auch in sehr ideologischer und dogmatischer Weise verwendet wird.

00:43:27: die Eltern dann sehr viel Druck macht.

00:43:29: Ich hätte keinen so viel Eltern, die immer Angst haben, nicht genug für die Bindung zu tun oder zu einem Kind eine stärkere Bindung zu haben als zum anderen.

00:43:36: Und ist das da nicht ungerecht und potenziell schädlich?

00:43:38: Und mit dem Thema Bindung wird auch viel Schindlode getrieben.

00:43:42: Um so wichtiger ist es mir, alternative Bilder zu schaffen und zu sagen, ich zeig euch mal, und Goldrichtig ist das ja wirklich eine Illustration auch von Frau Annika, dass wir zu jedem Kind eine ganz individuelle und eigene Bindung haben können, die eben, wie du sagst, in unterschiedlichen Farben schimmert, unterschiedlich ausgeprägt und geformt ist durch unsere ganz eigene Bindungsbiografie, die ich und dieses Kind eben miteinander haben.

00:44:05: Und wir müssen diese Bindungsbänder nicht hierarchisieren.

00:44:09: Wir müssen nicht sagen, welches davon ist das Beste und das Schönste.

00:44:13: Goldklitzer ist besser als Lila geflochten.

00:44:18: Genau.

00:44:18: Jedes Bindungsband spiegelt einfach die ganz individuelle Beziehung zwischen zwei Personen wieder.

00:44:24: Das Bindungsband zwischen mir und meinem ältesten Kind beispielsweise sieht vielleicht anders aus als das Bindungsband zwischen mir und meinem jüngsten Kind.

00:44:31: Aber auch das Bindungsband, das zum Beispiel meinen Mann zu unseren Kindern hat,

00:44:35: hat

00:44:35: andere Schattierungen und Färbungen als das Bindungsband zwischen mir und den Kindern oder zwischen mir und meinem Mann.

00:44:42: da in dieser Vielfalt liegt so eine Schönheit.

00:44:45: Und natürlich ist das ein Symbolbild, aber es kann uns einfach daran erinnern, dass natürlich, wo unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander treffen, die sich in manchen Punkten reiben aneinander, in manchen Punkten sich sehr nah sind, die auch eine unterschiedliche Geschichte miteinander haben, weil die Kinder ja auch oft zu unterschiedlichen Zeitpunkten in unser Leben getreten sind, unterschiedliche Krisen miterlebt haben in verschiedenen Entwicklungsphasen, dass das ganz normal ist, dass diese Bindungsbänder natürlich sich auch unterschiedlich ausgestalten und dass wir uns unbedingt von dem Druck lösen dürfen, dass wir quasi deckungsgleiche Bindungen reproduzieren müssen mit jedem weiteren Kind, weil es sonst ungerecht wäre.

00:45:26: Die Kinder sind so besonders und kostbar und einzigartig und individuell wie Diamanten und das sind wir auch.

00:45:35: Und es ist so ein Geschenk diese Vielfalt als etwas Positives und lebendiges und wandlungsfähiges und wertvolles zu begreifen und sich auch klar zu machen, dass jede Bindungsbiografie eben auch so Knotenpunkte und Momente, wo man was flicken musste und so, beinhalten darf und dass gerade das auch die Individualität von Bindung eben ausmacht, dass sozusagen unser Bindungsband, wenn wir uns das so sinnbildlich vorstellen, einfach auch unsere gemeinsame Geschichte, unsere gemeinsame Reise repräsentiert.

00:46:05: Ja, und dass diese Knoten sozusagen auch nicht schlechter sind.

00:46:08: Ich habe gerade Nicole Stuber, die ich sehr genaue Neurobiologin, die uns das auch nochmal gesagt hat.

00:46:13: Also, da wird... bei diesen Repair-Prozessen sogar noch mal besonders viel Oxytocin ausgeschüttet.

00:46:18: Also da können Kraftvolle, also so ein Knoten hat ja auch was Kraftvolles.

00:46:23: Es muss kein Markel sein, sondern auch dieses Kraftvolle.

00:46:28: Wir können aus Krisen wachsen, aus Beziehungen, die vielleicht nicht immer leicht waren.

00:46:33: Ich war gestern bei einem Themenabend auch zum Thema Geschwister, da kam das auch noch mal so.

00:46:39: Da ist ein Knoten oder da ist ein Riss, es ist alles vorbei, nein, überhaupt nicht, sondern Da kann Wachstum auch daraus entstehen.

00:46:46: Genau, es gibt ja gerade auch bei Gold richtig eine Doppelseite mit dem Titel Flicken und Heilen, wo es genau darum geht, dass eben auch in dem Reparieren von Bindungsverletzungen eine Chance für besondere Nähe und für besondere Verbundenheit wieder liegt.

00:47:01: Wahnsinnig schön.

00:47:03: Einsatz hat mich gerade sehr berührt und vielleicht möchte ich den zum Abschluss hier nochmal reingeben für uns alle.

00:47:09: In der Vielfalt liegt die Schönheit.

00:47:13: Das ist total schön, dass wir uns das mitnehmen.

00:47:17: Danke, Nora.

00:47:18: Sehr gerne.

00:47:18: Vielen Dank für die Einladung, Kirin.

00:47:26: Ich mag dich an dieser Stelle einladen, dich auf die Schatzsuche begeben.

00:47:32: Auf die Schatzsuche nach, ja, vielleicht welcher Farbe, nach welchem Geruch, vielleicht welche Melodie, welcher Geschmack, welches Körpergefühl, welches Sonne auf deiner Haut, der Wind in den Ohren, der Geruch, In deiner Nase, für dich ein Ankerpunkt ist zu diesem Moment, zu diesem Gefühl.

00:47:58: Ich bin goldrichtig.

00:48:00: Und mach dich super gerne auch auf die Spurensuche mit deinen Kindern.

00:48:03: Ich hab das gemacht und es macht sehr viel Spaß.

00:48:05: Ich hab über mich und meine Kinder einiges gelernt.

00:48:11: In der Vielfalt liegt die Schönheit.

00:48:14: Was für ein Satz.

00:48:16: Was für ein Geschenk.

00:48:19: Wir müssen keiner Norm entsprechen.

00:48:23: Unsere Kinder müssen nicht funktionieren.

00:48:25: Wir müssen nicht einem Ideal hinterherren, sondern dürfen den Fokus auf die Vielfalt, auf das Individuelle du und ich richten.

00:48:37: Und gleichzeitig manchmal ist das leichter gesagt als getan.

00:48:40: Das wirklich zu fühlen, was man denkt.

00:48:44: Oder das, was man denken möchte, zu fühlen, besser gesagt.

00:48:47: Für sich und sein Kind.

00:48:48: Wie wichtig.

00:48:49: Ich bin mir sicher, du möchtest sehr, sehr gerne, dass dein Kind sich goldrichtig fühlt.

00:48:53: Und doch im Alltag stolpert man zu oft.

00:48:55: Und vielleicht hast du auch eine Idee, dass ich das ganz gut anfühlen kann, sich goldrichtig zu fühlen.

00:49:00: Doch das Graben alleine oder suchen, das führt zu Frusten.

00:49:06: Gerne bin ich an dieser Stelle auch für dich da.

00:49:09: Ja, in meinen Coachings geht es oft um Kinderthemen, doch sehr schnell landen wir bei den Themen von uns Großen.

00:49:14: Und ich bekalte dich auch gerne in deinen Elternthemen.

00:49:18: Und gerade Embodiment, was in meiner Arbeit eine große Rolle spielt, ist eine wahnsinnig gute Möglichkeit, tiefer zu gehen.

00:49:26: ins Fühlen zu gehen, ins Spüren zu gehen, an den Kern zu kommen.

00:49:34: Findest den Link und kannst dir gerne ein kostenloses Kennengespräch vereinbaren und dann können wir schauen, an welchem Punkt ich dich unterstützen kann und dich in deiner Entwicklung, in deinem Prozess bestärken kann und auch halten

00:49:50: kann, wenn es mal

00:49:52: nicht so leicht ist.

00:49:53: Ich kann auch mit dir gemeinsam ein Stellen gehen und schauen, die schwer waren.

00:50:00: wo Risse entstanden sind, wo Schmerz entstanden ist, um damit und daraus auch wieder wachsen zu dürfen.

00:50:12: In der Vielfalt liegt die Schönheit.

00:50:17: Ich wünsche dir von Herzen eine gute und schöne und lebendige Woche.

00:50:23: Bis zum nächsten Mal.

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